
Beratung statt Bestrafung: Das Berliner Drug-Checking-Projekt kommt gut an.Bild: IMAGO / Depositphotos
Gesundheit & Psyche
17.02.2025, 19:2018.02.2025, 09:43
Drogen werden wohl immer konsumiert, egal ob legal oder illegal. Damit Leute die Substanzen wenigstens halbwegs sicher zu sich nehmen, wurde das Konzept von Drug-Checking erfunden. Also eine Stelle, die die Drogen auf ihre Inhaltsstoffe überprüft und die Konsumierenden dazu berät.
2023 beschloss der Bundestag ein Gesetz, das den Ländern erlaubt, Drug-Checking-Modellprojekte in Verbindung mit Beratungen durchzuführen. In Berlin startete daraufhin ein kostenloses und anonymes Programm zur Analyse von Drogen.
Drug-Checking in Berlin entdeckt viele gepanschte Drogen
Über ein halbes Jahr wurde das Drug-Checking-Projekt von der Berliner Charité und dem Institut für Suchtforschung in Frankfurt am Main wissenschaftlich begleitet. Die Ergebnisse sind erschreckend: Nicht mal die Hälfte der Drogen (45 Prozent) enthielt den erwarteten Wirkstoff. Dazu kommen viele Proben mit unerwarteten Beimischungen, die teilweise gefährlich sein können.
Insgesamt wurde das Angebot zum Drogen-Testen sehr gut angenommen. Fast alle Teilnehmenden empfanden es nützlich und bewerteten auch die Beratungsgespräche als hilfreich.
Das Projekt habe die Teilnehmenden nicht nur besser informiert, es beeinflusste auch ihr Konsumverhalten. Personen, die Proben mit unerwarteten Stoffen einreichten, konsumierten sie etwa fünfmal seltener. Ergab der Test eine höhere Wirkstoffdosis als gedacht, reduzierten die Befragten oft die Dosis.
Drug-Checking schützt die Gesundheit
Die Berliner Gesundheitssenatorin Ina Czyborra betont, wie kontrovers die analysegestützte Beratung – das Drugchecking – in der Vergangenheit diskutiert worden ist. Sie macht vor allem auf die Befürchtung aufmerksam, "das Projekt würde Menschen erst zum Konsum anregen". Genau das jedoch widerlegen die ersten Ergebnisse laut ihr:
"Die Evaluierung zeigt uns jedoch, dass das Angebot eine wirksame Maßnahme des Gesundheitsschutzes und der Prävention ist und damit ein wichtiger Bestandteil des Berliner Suchthilfesystems. Die hohe Akzeptanz des Angebots bei den nutzenden Personen unterstreicht dessen Relevanz."
Der Bedarf an Drug-Checking-Stellen scheint weitaus größer zu sein, als in Berlin momentan abgedeckt wird. In den beiden vergangenen Jahren konnten hunderte Personen das Angebot nicht wahrnehmen, weil die Kapazitäten dafür nicht ausreichten. Mit dem Modell wurden außerdem vorrangig Menschen erreicht, die noch nie Kontakt zum Suchthilfesystem hatten.
In Berlin können seit 2023 Drogen wie Kokain, Ecstasy und Speed an drei Beratungsstellen abgegeben werden. Nicht untersucht werden pflanzliche Drogen wie Marihuana und Haschisch sowie Medikamente, Anabolika und Potenzmittel. Die Analyse der Proben führt das Landesinstitut für gerichtliche und soziale Medizin durch. Zusätzlich bieten die Standorte Beratungen und Sprechstunden an.
Damit Konsumierenden auf dem Weg zum Drug-Checking keine Polizeikontrolle droht, haben die Beratungsstellen eine Vereinbarung mit den Behörden getroffen. Diese garantieren, dass im Umfeld der Abgabepunkte keine Drogenkontrollen stattfinden.
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