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Psychologie: So beeinflussen Bindungstypen die Beziehung

Couple shares a joyful moment in their new living room, smiling as they browse their smartphones, surrounded by comfortable decor and soft lighting.
Für einige ist es schwierig, eine glückliche Beziehung zu führen.Bild: Getty Images / stockphotodirectors
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Wie Bindungsstile unsere Beziehungen prägen

Warum scheinen manche Beziehungen mühelos zu funktionieren, während andere immer wieder scheitern? Die Antwort könnte in unserem Bindungsstil liegen – einem Muster, das unsere Art zu lieben und mit Nähe umzugehen, prägt.
09.11.2025, 16:1509.11.2025, 16:15
watson-Redaktion

Unser Bindungsstil wird in der Kindheit geprägt und beeinflusst, wie wir Beziehungen erleben. Die Bindungstheorie unterscheidet vier Hauptstile: sicher, ängstlich, vermeidend und ängstlich-vermeidend.

Während ein sicherer Stil gesunde Beziehungen fördert, können die anderen Stile zu Konflikten führen. Doch Bindungsstile sind nicht unveränderlich – mit Selbstreflexion und Arbeit an uns selbst können wir sie positiv beeinflussen.

Die vier Bindungsstile

  • Sicher: Menschen mit sicherem Stil fühlen sich wohl mit Nähe und Vertrauen. Sie sind ausgeglichen und können Konflikte gut lösen.
  • Ängstlich: Sie sehnen sich nach Nähe, haben aber Angst vor Zurückweisung und neigen zum Klammern.
  • Vermeidend: Nähe wird gemieden, da sie in der Kindheit gelernt haben, sich auf sich selbst zu verlassen.
  • Ängstlich-vermeidend: Sie schwanken zwischen dem Wunsch nach Nähe und der Angst davor, verletzt zu werden.

Wie beeinflussen Bindungsstile unsere Beziehungen?

Unser Bindungsstil bestimmt, wie wir auf Nähe und Konflikte reagieren. Ein sicherer Partner wird in einer Krise das Gespräch suchen, während ein vermeidender Partner sich zurückzieht. Ängstliche Partner könnten überreagieren und klammern, was den vermeidenden Partner noch weiter auf Distanz bringt – ein Teufelskreis, der viele Beziehungen belastet.

Doch Bindungsstile beeinflussen nicht nur, wie wir uns verhalten, sondern auch, wen wir anziehen. Menschen mit einem ängstlichen Stil fühlen sich oft zu vermeidenden Partnern hingezogen – und umgekehrt. Das liegt daran, dass beide unbewusst ihre Kindheitserfahrungen nachstellen, in der Hoffnung, diesmal ein anderes Ergebnis zu erzielen.

Können wir unseren Bindungsstil ändern?

Die gute Nachricht ist: Ja, Bindungsstile sind veränderbar. Der erste Schritt ist, sich seines eigenen Stils bewusst zu werden. Frag dich: Wie reagiere ich auf Nähe? Was macht mir in Beziehungen Angst? Und welche Muster erkenne ich bei mir?

Therapie oder Coaching können helfen, alte Wunden zu heilen und neue Verhaltensweisen zu erlernen. Auch eine Beziehung mit einem sicheren Partner kann dabei unterstützen, einen sichereren Bindungsstil zu entwickeln.

Fazit

Unsere Bindungsstile sind wie unsichtbare Landkarten, die uns durch unsere Beziehungen führen. Sie beeinflussen, wie wir lieben, streiten und Nähe erleben. Doch sie sind kein Schicksal.

Mit Selbstreflexion und der Bereitschaft, an uns zu arbeiten, können wir alte Muster durchbrechen und gesündere, erfüllendere Beziehungen führen. Denn am Ende des Tages ist es nie zu spät, sich selbst und anderen auf eine neue, sichere Weise zu begegnen.

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