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Gen Z verbringt zu wenig Zeit im Freien – die Gründe lassen tief blicken

Die traut sich was: Eine junge Frau alleine in der Natur.
Die traut sich was: Eine junge Frau alleine in der Natur.bild: IMAGO / Westend61
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Gen Z verbringt zu wenig Zeit draußen – weil sie nicht alleine sein will

Junge Menschen verbringen immer weniger Zeit in der Natur, zeigt eine neue Studie. Die Gründe sind vielfältig, teils traurig – und auch relatable.
19.09.2025, 08:3219.09.2025, 08:32

Es dürfte allen klar sein, dass es gesund ist, Zeit im Freien zu verbringen. Schließlich kriegen das viele von uns schon in der Kindheit eingebläut. Und man merkt es ja auch selbst: Bewegung und frische Luft tun gut – und kommen doch oft viel zu kurz.

Wer einen Bürojob hat, studiert oder in die Schule geht, ist meist so eingespannt, dass es schwer ist, ausreichend Zeit draußen zu verbringen. Oft beschränken sich diese Minuten dann auf den Weg zur Arbeit, Schule oder Universität.

Was viele von uns bereits vermutet haben dürften, unterstreicht nun eine Studie: Wir sind tatsächlich (zu) selten an der frischen Luft.

Über eine Umfrage unter 2000 Erwachsenen hat die Tourismusorganisation Super Natural British Columbia ermittelt, dass der durchschnittliche Erwachsene der Generation Z an Wochentagen nur 49 Minuten im Freien verbringt – und das meistens nur für den Arbeitsweg (24 Prozent). Bei der Generation X sind es immerhin 65 Minuten pro Tag.

Die Gen Z ist eine Stubenhocker-Generation – das sind die Gründe

67 Prozent der Generation Z gaben zudem an, dass sie des Öfteren tagelang nicht vor die Tür gehen. Die Gründe sind vielfältig: Für 25 Prozent ist es das schlechte Wetter, 16 Prozent finden, dass der Tag zu wenige Stunden hat. Weitere 16 Prozent gaben an, dass sie aus Abneigung, alleine zu sein, nicht gerne nach draußen gehen.

Die Tourismusorganisation, die die Studie in Auftrag gegeben hat, hat zuvor ein digitales Tool namens The Nature Rating entwickelt. Dieses ermittelt, wie viele Filme, Shows, Bücher und Lieder von Natur handeln und Menschen dazu animieren, ins Freie zu gehen.

Das britische Portal "The Sun" zitiert in diesem Zusammenhang den Sozialpsychologen Dr. Pelin Kesebir. "Unsere Forschungsarbeit hat ergeben, dass die Bezüge zur Natur in Liedern, Büchern und Filmen seit den 1950er Jahren stetig zurückgegangen sind", sagt Kesebir. Dies sei symptomatisch für ein größeres gesellschaftliches Problem, da ein enger Zusammenhang zwischen unserem Konsum und unserem Verhalten bestünde:

"Kunst, Medien und Kultur spiegeln unsere Lebenserfahrungen wider und prägen sie. Daher signalisiert das Naturdefizit in den Inhalten, die wir konsumieren, eine umfassendere und besorgniserregende Trennung von der natürlichen Welt."

Trotz der Hürden, die sie daran hindern, nach draußen zu gehen, gaben 67 Prozent der in der Studie Befragten an: Naturcontent auf ihren Bildschirmen inspiriere sie, nach draußen zu gehen. 46 Prozent von ihnen meinen zudem, dass die von ihnen konsumierten Medien Natur nicht ausreichend abbilden würden.

Maya Lange von Super Natural British Columbia sagt dazu: "Die Vorteile, Zeit in der Natur zu verbringen, sind allgemein bekannt, aber das moderne Leben kann es schwierig machen." Die Forschung zeige, dass wir uns mit jeder Generation immer mehr von der Natur entfernen.

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