Diabetiker müssen stets ihren Blutzuckerspiegel im Blick behalten.Bild: imago images / westend61
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02.10.2024, 14:1002.10.2024, 15:37
Extremer Durst, häufiges Wasserlassen, ungewollte Gewichtsabnahme binnen kurzer Zeit, Leistungsabfall, Müdigkeit: Die Diabetes-Symptome werfen Betroffene zeitweise völlig aus der Bahn. Besonders hart ist dann die anschließende Diagnose. Schließlich wirkt sich die Erkrankung auf das gesamte Leben aus.
Insgesamt leben in Deutschland rund 373.000 Menschen mit Typ-1-Diabetes, die Form, die mit einem Insulinmangel einhergeht. Zwar gibt es mittlerweile gute Wege, Betroffene zu behandeln, eine Heilung schien aber bisher ausgeschlossen. Bisher. Eigenen Angaben zufolge gelang chinesischen Wissenschaftler:innen diesbezüglich ein Durchbruch.
Berichten zufolge haben Forscher:innen des Tianjin First Central Hospital und der Universität Peking eine Diabetes-Patientin erfolgreich mit einer Zelltherapie behandelt. Rund zweieinhalb Monate nach dem Eingriff konnte ihr Körper seinen Blutzuckerspiegel auf natürliche Weise regulieren.
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Diabetes: Was passiert da genau?
Bei Typ-1-Diabetes greift das Immunsystem sogenannte Inselzellen in der Bauchspeicheldrüse an, die für die Insulinproduktion zuständig sind. Und das ist wiederum nötig, um den Blutzuckerspiegel zu senken. Sind zu wenig Zellen da, fehlt es an Insulin und der Blutzuckerspiegel fällt nicht mehr. Auf Dauer kommt es so zu schweren Nervenschäden.
Um die zerstörten Zellen zu ersetzen, waren Mediziner:innen bisher auf Spender:innen angewiesen. Problem dabei: Es gibt zu wenig Spender:innen und, wenn es dann doch mal zur Implantation kommt, folgt eine heftige Immunreaktion. Das chinesische Forschungsteam wählte deshalb einen alternativen Ansatz.
Statt auf Spenderzellen zu setzen, entnahmen sie ihrer Patientin Fettgewebezellen und programmierten sie mithilfe kleiner chemischer Moleküle zu pluripotenten Stammzellen um, oder ohne Wissenschaftsdeutsch: In Zellen, die sich noch nicht spezifiziert haben, sprich, die so gut wie alles werden können.
Die Zellen wandelten die Forscher:innen darauf in Inselzellen um und pflanzten sie der Frau wieder ein. Da die Zellen aus dem Körper der Patientin stammten, kam es zu keiner Immunabwehr.
Diabetes-Patientin hat lange Leidensgeschichte
Die Patientin selbst leidet bereits seit elf Jahren an Typ-1-Diabetes. In dieser Zeit hatte sie bereits zwei Lebertransplantationen und eine fehlgeschlagene Behandlung mit Spenderzellen.
Nach der Stammzell-Behandlung sank ihr Nüchternblutzuckerspiegel allmählich auf ein normales Niveau. Ihr Insulinbedarf nahm ebenfalls langsam ab, bis sie es, nach 75 Tagen, überhaupt nicht mehr brauchte.
Zwar gab es zeitweise Schwankungen, doch fünf Monate nach der Therapie blieb ihr Blutzuckerspiegel stabil auf einem Niveau. Nach einem Jahr gab es keinerlei Anomalien. Die Wissenschaftler:innen pochen nun darauf, die Diabetes-Behandlung mittels Stammzelltherapie weiter voranzutreiben.
Die Ergebnisse der Behandlung veröffentlichten sie im Fachjournal "Cell".
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