Gerade erst hat die zu Teilen als rechtsextrem gesicherte AfD bei den Wahlen in drei Bundesländern sehr gut abgeschnitten – in Thüringen ist sie stärkste Kraft geworden. Gleichzeitig berichten jüdische und muslimische Menschen seit dem Anschlag der Hamas am 7. Oktober des vergangenen Jahres immer wieder, dass sie sich in Deutschland nicht mehr sicher fühlen.
Es ist also gesamtgesellschaftlich an der Zeit, Rassismus und Antisemitismus etwas entgegenzustellen. Das funktioniert am besten über Bildung und vor allem über Aufklärung. Gerade Deutschland ist in der Pflicht, seine Vergangenheit nicht in Vergessenheit geraten zu lassen – damit sich die Verbrechen des Zweiten Weltkrieges nirgends jemals wiederholen.
Das ist an sich auch keine schwere Aufgabe. Es gibt unzähliges Material zu dieser Zeit, das genutzt werden kann, um aufzuklären und zu unterrichten: Bücher, Museen und Filme beschreiben im Detail, wie es zur Machtergreifung Hitlers und der Nationalsozialisten kommen konnte, welche Verbrechen sie begangen haben und wie sie besiegt worden sind.
Einer dieser Filme ist "Schindlers Liste" von Steven Spielberg, der auf einer wahren Begebenheit basiert. Der Film erzählt die Geschichte des Fabrikanten Oskar Schindler, der während des Holocausts mehr als 1.100 Juden und Jüdinnen das Leben rettete.
Drei Kinobetreiber:innen von insgesamt sechs Kinos starten nun eine Initiative: Von Januar bis April können Schulklassen kostenlos den Film "Schindlers Liste" anschauen. Bei der Aktion machen laut der Plattform "Blickpunkt Film" diese Kinos mit: Cineworld Lünen, Lumen Filmtheater Solingen, Lumen Filmtheater Düren, Hall of Fame Osnabrück, Hall of Fame Kamp-Lintfort und das UC Kino Bergen auf Rügen.
Den Betreiber:innen gehe es darum, Schüler:innen zu ermöglichen, den Film zu sehen, teilten sie mit. Es gehe nicht ums Geldverdienen, deswegen würden auch keine Snacks bei den Vorführungen verkauft werden. Vielmehr sollten junge Menschen durch den Film ein größeres Verständnis dafür entwickeln, wie erbarmungslos die Folgen von Hass sein können und wie sehr Empathie, Toleranz und Menschlichkeit zählen, sagten die Initiator:innen laut "Blickpunkt Film":
Schulen können sich ab sofort (bis spätestens 29. November) für die Filmvorführungen verbindlich bei den jeweiligen Kinos anmelden. Die Vorführungen werden ab Ende der Weihnachtsferien, über einen Zeitraum von 14 Wochen, bis zu Beginn der Osterferien 2025 immer Vormittags angeboten.