Hundeblick in der Arztpraxis: Das kann womöglich das Schmerzempfinden von Patienten positiv beeinflussen.Bild: iStockphoto / SeventyFour
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10,5 Millionen – so viele Hunde gab es laut dem Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands im Jahr 2023 hierzulande. Nur ein Tier war noch häufiger in deutschen Haushalten vertreten: die Katze. Davon soll es im vergangenen Jahr über 15 Millionen gegeben haben.
Unabhängig davon sind Hunde äußerst beliebte Tiere, egal ob flauschiger Corgie, frecher Shiba Inu oder sanfter Labrador. Bei vielen Menschen rufen die Vierbeiner sehr positive Gefühle hervor. Die Wirkung von Hunden auf den Menschen kann aber über ein bloßes Lächeln oder gute Laune hinausgehen.
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Das hat ein Forschungsteam des Instituts für Psychologie an der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) herausgefunden. Demnach kann die Anwesenheit von Hunden die Wahrnehmung von Schmerzen und das Schmerzverhalten beim Menschen positiv beeinflussen.
Für die Studie haben die Wissenschaftler:innen der HU die Wirkung von Hunden mit denen menschlicher Begleitpersonen während schmerzhafter Situationen untersucht. Dabei ging es einerseits um die Schmerzbewältigung und andererseits um die Schmerzwahrnehmung, die in zwei Experimenten getestet wurden.
Zwei Experimente zeigen positiven Einfluss von Hunden
Das erste Experiment bestand in einem "Cold Pressor Test". Dafür haben die Teilnehmer:innen ihre Hand in eiskaltes Wasser getaucht. Dabei waren sie entweder in Anwesenheit ihres eigenen Hundes, eines oder einer gleichgeschlechtlichen Freund:in oder alleine.
Das Ergebnis: War der eigene Hund anwesend, fiel die Schmerzintensität der Proband:innen deutlich niedriger aus, die Schmerzbewältigung fiel ihnen leichter und ihre physiologischen Stressreaktionen verringerten sich. Die Anwesenheit einer Freundin oder eines Freunds hatte laut den Studienautor:innen keinen vergleichbaren positiven Effekt.
Im zweiten Experiment stand die Frage im Mittelpunkt, ob auch unbekannte Hunde eine schmerzlindernde Wirkung haben. Dafür durchliefen die Studienteilnehmer:innen erneut den "Cold Pressor Test" und waren dabei entweder in Begleitung eines unbekannten Hundes, eines unbekannten Menschen oder allein.
Auch hier zeigte sich, dass die Anwesenheit eines Hundes die Schmerzbewältigung verbesserte und die physiologischen Stressreaktionen reduzierte. Das gelte besonders für die Menschen, die ohnehin schon eine positive Einstellung gegenüber Hunden hatten.
"Es ist erstaunlich zu beobachten, wie stark die Wirkung der Hunde ist. Die Menschen fühlen sich nicht nur emotional unterstützt, sondern erleben tatsächlich weniger Schmerz", erklärt Erstautorin Heidi Mauersberger. Das eröffne neue Perspektiven für den Einsatz von Therapiehunden in der Schmerztherapie.
Künftig könnten Hunde also vermehrt in Krankenhäusern und bei Operationen zum Einsatz kommen oder im Alltag Patient:innen helfen, ihre chronischen Schmerzen besser zu bewältigen. Manch eine Person wird bei dem Gedanken vielleicht hygienische Bedenken haben.
Allein an der Zahl der Hunde in Deutschland würde die praktische Umsetzung der Studienergebnisse aber wohl nicht scheitern.
Erst kratzt der Hals, dann läuft die Nase und der Kopf brummt plötzlich auch gewaltig. Klar, Herbst ist Erkältungszeit, aber seit mittlerweile gut vier Jahren eben auch Corona-Zeit. Bei entsprechenden Symptomen sollte also auch im Jahr 2024 nicht vergessen werden, einen Test zu machen.