Ein CDU-Landrat hat etwas Überraschendes beschlossen.Bild: imago/imagebroker
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Es gibt so manche Bauchschmerz-Diskussion, solche, bei denen eine Seite zuverlässig einen Würgereflex-Garanten liefert. Meist in Form eines faktenfremden wie auch billigen Arguments. "Veganer schaden auch der Umwelt", "Transpersonen wollen in geschützte Frauenräume eindringen", "Gendern macht unsere Sprache kaputt", um ein paar Beispiele zu nennen.
Letzteres ist besonders häufig aus Reihen der Christdemokrat:innen zu hören. Sie lehnen in der Regel nicht nur das Gendern ab, sondern auch das generische Femininum. Entsprechend überraschend ist nun ein Vorstoß vonseiten eines CDU-Landrats.
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CDU-Politiker äußert Unbehagen wegen männlicher Schreibweise
Im Landkreis Rotenburg (Wümme) in Niedersachsen hat der nämlich beschlossen, allein auf weibliche Dienstbezeichnungen zu setzen. Es geht dabei um eine interne Verwaltungsvorschrift, in welcher die Abläufe und Vorschriften des Dienstalltags aller Mitarbeiter:innen geregelt werden, sagt eine Landkreissprecherin gegenüber der Presseagentur dpa.
Diese wurde überarbeitet. Mittlerweile wird daran nicht mehr das generische Maskulinum, sondern das Femininum, sprich weibliche Endungen, verwendet. So ist in Rotenburg ergo nur noch von der Dezernentin die Rede, der Dezernent ist ausgeklammert.
"Ich gebe offen zu, dass die durchgehende Verwendung allein der männlichen Schreibweise bei mir im Jahr 2024 ein wenig Unbehagen auslöste", sagt Landrat Marco Prietz. Die Initiative ging von dem CDU-Politiker aus. Er betont, dass drei von vier Dezernaten von Frauen geleitet würden, die Mehrzahl der Beschäftigten zudem weiblich sei.
Gendern gibt's nicht
Auf einen Gendersternchen, also eine Ansprache, die alle Menschen erreicht, wolle er aber verzichten. Es gehe ihm um eine barrierearme Sprache, was durchaus häufiger Anlass für Diskussionen in öffentlichen Behörden ist.
Neben viel Lob gibt es auch Kritik. Der Landesfrauenrat in Niedersachsen bemängelt diesen Vorstoß als unpräzise, weshalb er für eine geschlechtergerechte Sprache plädiert, erklärt die Vorsitzende gegenüber dem NDR. Natürlich könne man den Einsatz des generischen Femininums als ausgleichende Gerechtigkeit sehen. "Aber als generelle Regelung würden wir das nicht befürworten."
Lob und Kritik sind angebracht, manchmal braucht es eben ein gewisses Maß an Ambiguitätstoleranz. Grundsätzlich ist es aber zumindest positiv, wenn es unter CDU-Politiker:innen einen gewissen Reformwillen gibt.
(Mit Material von dpa)
Es ist eine bittere Wahrheit: Tauchen erste Krebssymptome auf, kann es, je nach Art, für Betroffene häufig schon zu spät sein. Nicht immer muss die Erkrankung tödlich verlaufen, doch in aller Regel ist eine strapaziöse Therapie nötig, um sie zu behandeln. So muss es jedoch nicht laufen.