Oktoberfest 2025: Wiesn-Ambulanz kann dank App noch schneller helfen
Das Oktoberfest in München ist das größte Volksfest der Welt. Millionen Menschen strömen jedes Jahr auf die Theresienwiese, feiern und trinken dort Millionen Liter Bier. Bei so einer Menge an Menschen und Alkohol sind (betrunkene) Unfälle vorprogrammiert.
Schon seit März laufen die Vorbereitungen für das diesjährige Volksfest. "Nach sechs Jahren ist viel zur Routine geworden", erklärt Michel Belcijan, Betriebsleiter der Aicher Ambulanz Union, auf einer Pressekonferenz in der Sanitätsstation mitten auf der Theresienwiese. 500 Einsatzkräfte sind im Dienst – darunter 50 Ärzt:innen. Sein Fazit: "Wir sind startbereit."
Die Aicher Ambulanz kümmert sich jedes Jahr um mehr als 5000 Menschen und entlastet damit massiv die Münchner Kliniken. Vor ein paar Jahren wurde die Sanitätswache auf dem Festgelände sogar zur 24/7-Einrichtung. Dadurch muss niemand mehr nachts ins Krankenhaus gekarrt werden, nur weil die Station zu hat.
Während der Hochzeiten arbeiten 110 Sanis und 12 Ärzt:innen gleichzeitig – erreichbar wie der klassische Notruf über 112. Aber natürlich geht das auch noch moderner.
Hilfe auf dem Oktoberfest: Hightech für die Bierbank
Denn die App SafeNow ermöglicht, eine direkte Verbindung zur Einsatzleitung – inklusive Ortung im Festzelt. Die Zelte Schottenhamel, Armbrustschützen, Ochsenbraterei und das Hofbräu-Festzelt sind schon Teil des Systems.
Und dieses Jahr wird die Ortung von Patient:innen noch genauer. Mit dem Ortungstool what3words können sich Einsatzkräfte auf drei Quadratmeter genau zu den Patient:innen navigieren – ob zwischen Brezn oder unter dem Biertisch. Vom Notruf bis zum Eintreffen vor Ort vergehen so im Schnitt maximal vier Minuten.
Nicht nur Suff: Das sind die häufigsten Verletzungen
Wer jetzt denkt: "Klar, alle Patienten sind besoffen", liegt nicht ganz richtig. Natürlich gehört der Alkoholkollaps zum Wiesn-Alltag, aber Schnittverletzungen – vor allem an den Füßen – stehen ganz oben auf der Liste.
Der ärztliche Leiter Philip Kampmann äußert dazu eine klare Meinung gegenüber "web.de": "Sandaletten sind nicht geeignet."
Wer sicher durchs Bierzelt tanzen will, sollte besser zu geschlossenen Schuhen greifen. Der medizinische Ernstfall ist auf der Wiesn nämlich näher, als man denkt – aber inzwischen glücklicherweise auch die Hilfe.