Transparenzhinweis
Dieser Artikel wurde von unserer Redaktion erstellt und überprüft. Dabei kamen auch KI-Tools zum Einsatz. Mehr Infos zu unserem Umgang mit KI gibt es hier. Fragen oder Hinweise gerne an redaktion@watson.de.
Es ist eine Krankheit, die Betroffene zermürbt, und Außenstehende oft nicht mal verstehen: ME/CFS, kurz für Myalgische Enzephalomyelitis / Chronisches Fatigue-Syndrom. Viele kennen sie erst, seit Long Covid das Thema auf die Tagesordnung gezwungen hat. Doch existiert hat ME/CFS schon lange, nur wurde die Krankheit eben auch lange ignoriert.
Jetzt gibt es jedoch Hoffnung für betroffene Menschen: Eine neue Studie zeigt konkrete Hinweise auf biologische Veränderungen im Darm. Und eine KI erkennt sie mit erstaunlicher Präzision.
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Was ME/CFS so tückisch macht? Man sieht es den Menschen nicht an. Keine klaren Laborwerte, keine eindeutige Diagnose. Trotzdem leiden Betroffene teils jahrelang an Symptomen wie massiver Erschöpfung, Schwindel, Schmerz, Reizempfindlichkeit und kognitiven Problemen.
Doch jetzt kommt Bewegung in die Forschung: Ein Team rund um die Mikrobiologin Julia Oh und Immunologin Derya Unutmaz hat in einer Studie, erschienen in "Nature Medicine", gezeigt, dass sich die Krankheit doch nachweisen lässt – mit Hilfe von KI und einer genauen Analyse des Darmmikrobioms.
Untersucht wurden 249 Personen, darunter 153 ME/CFS-Patient:innen. Die Forschenden nutzten eine KI-Plattform namens BioMapAI, die Stuhl-, Blut- und Routinedaten analysiert und daraus Muster erkennt.
Die Trefferquote lag bei rund 90 Prozent, in externen Testgruppen lag sie bei rund 80 Prozent. Das System entdeckte klare Hinweise auf Immunreaktionen, Stoffwechselstörungen und ein aus dem Gleichgewicht geratenes Mikrobiom.
Was sie fanden:
Besonders spannend: Wer erst seit Kurzem erkrankt ist, hat oft weniger gravierende Störungen als Langzeitbetroffene. Die Krankheit scheint sich mit der Zeit biologisch zu "verhärten", vermuten die Forscher:innen.
Lange Zeit wurde ME/CFS ins Psychosomatische abgeschoben – auch, weil Labormarker fehlten. Das macht die neuen Erkenntnisse so bedeutsam: "Einige Ärzte bezweifeln immer noch, dass es sich tatsächlich um eine Krankheit handelt, da eindeutige Labormarker fehlen, und führen die Symptome auf psychologische Faktoren zurück", sagt Immunologin Unutmaz. Diese Daten können das ändern.
Und mehr noch: Da Mikrobiom und Metabolom veränderbar sind, könnten sich aus diesen Erkenntnissen zukünftige Behandlungen entwickeln – etwa über Ernährung, Präparate oder gezielte Therapien.