Jedes Jahr landen Tiere auf der Liste gefährdeter Arten, ein paar sind mitunter vom Aussterben bedroht. Schwindenden Lebensraum durch Bebauung, Klimaveränderungen haben schwere Auswirkungen auf die Tierwelt. Es gibt Organisationen, aber auch Staaten, denen das Problem bewusst ist, die Maßnahmen ergreifen, um die Tiere zu schützen. Und so kann sich mancher Bestand erholen.
Jede Meldung über eine Tierart, die einen Aufschwung erlebt, ist entsprechend positiv. Und jetzt gibt es eine neue: Die knollennasige Saiga-Antilope erlebt derzeit ein Comeback.
Ihre langen majestätischen Hörner werden in der chinesischen Medizin geschätzt, weshalb Wilderer die Saiga-Antilope an den Rand ihrer Ausrottung trieben. Zunächst schien das Tier, dessen Lebensraum in Kasachstan liegt, chancenlos, der Bestand lag 2005 noch bei weniger als 40.000.
Tierschützer:innen schlossen sich deshalb mit internationalen Organisationen wie dem deutschen Naturschutzbund (NABU) zusammen, um die Antilopen zu schützen. Unterstützung bekamen sie von der kasachischen Regierung. Das langjährige Engagement führte zu einer Erholung sondergleichen.
Innerhalb von nur knapp zwei Jahrzehnten ist ihre Zahl um unglaubliche 6900 Prozent gestiegen – auf beeindruckende 2,8 Millionen, berichtet der "Economist". Im vergangenen Jahr wurde die Saiga-Antilope bereits hochgestuft, war sie zuvor noch "vom Aussterben bedroht", ist sie nun nur noch "potenziell gefährdet". Dass sich der Bestand weiter erholt, zeigt, wie gut die Tierschutzmaßnahmen weiterhin greifen. So gelten etwa für Wilderer verschärfte Strafen.
Die Artenschutzarbeit spielt eine wichtige Rolle, vor allem bei dem Schutz vor Wilderern. Interessant dabei ist, dass die Saiga-Antilopen eigentlich echte Überlebenskünstlerinnen sind. Ihr Lebensraum, die kasachische Steppe, zeichnet sich durch harte Sommer und Winter aus. Über Jahrhunderte passte sich die Art an unwirtliche Lebensbedingungen an. Und das so geschickt, dass sie sogar die Eiszeit überstand.
Mit ihrer markanten Knollennase, die im Sommer als natürlicher Staubfilter dient und im Winter die eisige Luft vorwärmt, sind die Tiere bestens für das Leben in der rauen eurasischen Steppe gerüstet.
Für die Saiga-Antilope gibt es aber nicht nur positive Nachrichten. Kasachische Bäuer:innen beklagen, dass die Tiere Schädlinge werden. Die Regierung hat mittlerweile die selektive Keulung erlaubt.