Muss ein Pulli wirklich nagelneu sein? Immer mehr Leute sagen: nö, muss er nicht. Stattdessen klicken sie sich lieber durch Second-Hand-Shops und gönnen sich ein gebrauchtes Teil – denn das ist nachhaltiger und oft günstiger. Viele Shops erkennen den Wandel und bieten immer öfter gebrauchte Ware aus dem eigenen Haus als "pre-loved" Stücke reduziert an.
Laut einer neuen Marktanalyse vom Handelsverband Deutschland (HDE) wurde im letzten Jahr mit gebrauchten Artikeln im Onlinehandel rund 9,9 Milliarden Euro umgesetzt – das sind 7,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Und ja, das klingt erstmal beeindruckend.
Aber: Neue Produkte bringen es immer noch auf einen Umsatz von satten 88,8 Milliarden Euro. Heißt unterm Strich – Second Hand ist im Kommen, bleibt aber (noch) ein Nischenplayer.
Seit 2019 hat sich der Umsatz im Onlinehandel mit Second-Hand-Produkten fast verdoppelt. Damals waren es noch 5,7 Milliarden Euro. Vor allem Kleidung und Bücher wandern gerne aus zweiter Hand in den virtuellen Warenkorb. Aber auch Elektronik, Möbel, Gartengeräte und Spielzeug laufen immer besser.
"Gerade bei Kleidung spielt Second Hand eine immer größere Rolle", sagt HDE-Experte Stephan Tromp gegenüber der Deutschen Presse Agentur. Denn viele Menschen wollen einfach Geld sparen – logisch, wenn die Preise überall steigen. Gleichzeitig ist es auch ein Statement gegen den Überkonsum und ein einfaches Mittel, das eigene Leben nachhaltiger zu gestalten.
Auch bei neuer Ware geht es weiter nach oben – wenn auch langsamer. Der Umsatz legte nur um 3,8 Prozent zu. Trotzdem sind 88,8 Milliarden Euro eine ordentliche Hausnummer. Und für 2025 rechnet der HDE mit weiteren vier Prozent Wachstum im klassischen Onlinehandel.
Ein Grund für das prognostizierte Wachstum im Online-Handel ist die steigende Produktauswahl im Internet. Immer mehr Leute bestellen inzwischen auch Lebensmittel und Drogerieprodukte bequem nach Hause.
(Mit Material der dpa.)