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Krebsbehandlung: Klinik setzt erstmals süße Pillen für Kinder ein

v1; w+f; wissen und forschen; Dr. rer. biol. hum. Adrin Dadkhah; Apotheker; Zentrum für Onkologie; Interdisziplinäre Klinik und Poliklinik für Stammzelltransplantation; Fachapotheker für Klinische Pha ...
Gummibärchen-Pillen aus dem 3D-Drucker: Eine Klinik testet diese für krebskranke Kinder.Bild: UEK Hamburg / Eva Hecht
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Krebs bei Kindern: Neue Medikamente sollen Behandlung angenehmer machen

24.02.2025, 14:2524.02.2025, 14:25
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Um Krebspatient:innen vor der Übelkeit zu bewahren, die durch Chemotherapien ausgelöst werden, gibt es bestimmte Medikamente. Diese sind aber vor allem für Kinder oft nicht richtig dosiert, für manche sind die großen Pillen auch einfach schwer zu schlucken. Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf stellt deswegen jetzt ein neues Medikament für krebskranke Kinder her: in Form von Herzen, gummiartig und mit Fruchtgeschmack.

"Wir sind deutschlandweit die erste Klinik, die 3D-gedruckte Medikamente selbst entwickelt hat und nun im Rahmen einer Studie Patient:innen in der Kinderonkologie verabreicht. Wir wollen damit eine präzisere Arzneimitteldosierung ermöglichen", erklärt Dr. Adrin Dadkhah, Co-Leiter Forschung und Lehre der Klinikapotheke des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) in einer Pressemitteilung des Klinikums.

Das neue Verfahren befindet sich seit drei Jahren im UKE in der Entwicklung. In einer zuvor von der Klinikapotheke durchgeführten Machbarkeitsstudie wurde das Verfahren des 3D-Drucks zur Herstellung individuell dosierter Arzneimittel erfolgreich getestet.

Gängige Krebsmedikamente sind für Kinder nicht so gut geeignet

Bisher stoßen Ärzt:innen und Pflegende bei der Medikamentengabe in der Kinderheilkunde täglich an Grenzen, heißt es in der Pressemitteilung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf. Weil es die meisten Wirkstoffe in der Onkologie nicht als Tropfen oder Säfte gibt, müssen sie in der Regel auf Tabletten zurückgreifen.

Die aber können viele Kinder nicht schlucken: "Einige der kleinen Patient:innen finden den Geschmack so furchtbar oder die Tabletten zu groß, dass sie sie nicht schlucken können", erklärt Priv.-Doz. Dr. Beate Winkler, Oberärztin in der Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie des UKE. Zudem müssen viele Medikamente gewichtsabhängig dosiert und damit bei geringem Körpergewicht halbiert, geviertelt oder gemörsert werden. Auch das erschwert eine exakte Dosierung.

3D-gedruckte Medikamente: Zahlreiche Einsatzmöglichkeiten

In der Studie erhalten Kinder, die noch zwei Zyklen einer besonders Übelkeit verursachenden Chemotherapie vor sich haben, einmal die herkömmlichen Tabletten und einmal die 3D-gedruckten Kautabletten. Kinder, Eltern und Pflegende werden dann zu beiden befragt.

"Es geht zum einen um die Akzeptanz, zum anderen um die Komplexität, also insgesamt um die Arzneimitteltherapiesicherheit", erklärt Dr. Claudia Langebrake, Forschungsgruppenleiterin der Klinikapotheke.

Wenn in der bis voraussichtlich 2026 laufenden Studie erstmals die Vorteile von 3D-gedruckten Medikamenten für die Patient:innensicherheit gezeigt werden können, haben Apotheker:innen und Ärzt:innen weitere Einsatzmöglichkeiten für 3D-gedruckte Medikamente bereits im Blick: Mehrere Wirkstoffe könnten in einer Tablette kombiniert werden, oder Medikamente könnten individuell hergestellt und ihre Dosierung im Therapieverlauf immer wieder neu angepasst werden.

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