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Gesundheit: Ägypten ist offiziell malariafrei

Panoramic view over the city of Cairo with the Great Pyramids in the background
Wie die Pyramiden: In Ägypten gehört Malaria der Geschichte an.Bild: iStockphoto / Lichtwolke
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Ägypten ist nach mehr als 6000 Jahren malariafrei

21.10.2024, 14:4821.10.2024, 14:50
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Als Urlaubsziel hat Ägypten sehr viel zu bieten: Das Rote Meer zieht mit seiner einmaligen Unterwasserwelt Taucher- und Schnorchelfans aus der ganzen Welt an. In Großstädten wie Kairo können Urlauber:innen auf Märkten stöbern und die ägyptische Küche kosten. Die bekannteste Sehenswürdigkeit des Landes sind aber wohl die Cheops-Pyramiden.

Die massiven Bauwerke zählen zu den sieben Weltwundern der Antike und sind wirklich steinalt. Vor über 4500 Jahren sollen sie errichtet worden sein. Die Welt von damals ist mit der von heute wohl kaum vergleichbar. Mindestens eine Sache gibt es aber damals wie heute: Malaria.

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Wissenschaftler:innen haben schon vor Jahren gezeigt, dass es seit mindestens 4000 vor Christus in Ägypten Malaria gab. Unter anderem wurde die Krankheit bei der Mumie von Tutanchamun nachgewiesen. Der Pharao regierte in etwa von 1332 bis 1323 vor Christus.

Wer heute nach Ägypten reist, muss allerdings keine Angst mehr haben, sich wie Tutanchamun mit Malaria anzustecken. Das hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) nun offiziell bestätigt.

Malariafrei dank rigoroser Überwachung

"Malaria ist so alt wie die ägyptische Zivilisation, aber die Krankheit, die Pharaonen geplagt hat, gehört nun zu ihrer Geschichte, nicht ihrer Zukunft", sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus.

Ägypten hat nach WHO-Angaben nachgewiesen, dass seit mindestens drei Jahren die Kette einheimischer Malariaübertragungen durch Anopheles-Mücken unterbrochen wurde. Das gelingt durch rigorose Überwachung, die konsequente Eliminierung von Brutstätten und Schutz vor Mückenstichen.

Um die Zertifizierung der WHO zu erhalten, muss ein Land zudem nachweisen, dass es in der Lage ist, die Wiederkehr der Übertragungen zu verhindern. Weltweit sind mittlerweile 44 Länder und ein Territorium als malariafrei zertifiziert worden.

Infektionsrisiko in tropischen Gebieten am höchsten

Malaria ist eine tropische Krankheit, die durch Parasiten ausgelöst wird, die von Anopheles-Mücken übertragen werden. Symptome sind unter anderem hohes Fieber, Schüttelfrost, Kopf- und Muskelschmerzen. Vor allem für kleine Kinder und geschwächte Erwachsene kann sie tödlich sein.

Laut Robert Koch-Institut erkranken schätzungsweise 200 Millionen Menschen pro Jahr an Malaria. Weltweit sterben jährlich schätzungsweise 600.000 Menschen daran. Ein Großteil der Ansteckungen erfolgt demnach in afrikanischen Ländern (südlich der Sahara). Ansteckungen sind aber auch in den tropischen und subtropischen Gebieten Asiens, Südamerikas und Zentralamerikas möglich.

In Deutschland wurden nach Angaben des RKI in den vergangenen Jahren jährlich ungefähr 500 bis 600 Malaria-Fälle erfasst. Hier ist Malaria nicht endemisch, sie kommt also nicht regelmäßig oder dauerhaft vor. Wenn Mücken über den Flugverkehr nach Europa gelangen, können sich aber auch hierzulande Menschen mit der Tropenkrankheit anstecken.

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