Seit dem 1. November ist das Selbstbestimmungsgesetz in Kraft. Damit ist es für transgeschlechtliche, intergeschlechtliche und nichtbinäre Menschen einfacher, ihren Geschlechtseintrag im Personenstandsregister und ihre Vornamen ändern zu lassen.
Mit dem neuen Gesetz entfallen gleich mehrere Schritte, die Menschen sonst für eine Änderung des Geschlechtes oder des Namen durchgehen mussten: Eine gerichtliche Entscheidung über die Antragstellung ist nicht mehr erforderlich, die Notwendigkeit zur Einholung zweier Sachverständigengutachten entfällt und sie müssen kein ärztliches Attest mehr vorlegen.
Eine repräsentative Umfrage von YouGov, einer internationale Data and Analytics Group, blickt nun darauf, wie hoch die Akzeptanz für das neue Gesetz in Deutschland ist. Das Ergebnis: 47 Prozent der Deutschen befürworten das Selbstbestimmungsgesetz (SBGG), 37 Prozent lehnen es ab.
Die Umfrage macht auch deutlich, dass vor allem junge Menschen mehr Zustimmung für das neue Gesetz äußern als ältere Menschen: Die 25- bis 34-Jährigen befürworten das Selbstbestimmungsgesetz am häufigsten (63 Prozent), gefolgt von den 18- bis 24-Jährigen (56 Prozent). Die Ablehnung ist in der Gruppe ab 55 Jahren am größten (40 Prozent).
Unter den Geschlechtern drücken Frauen ihre Zustimmung für das SBGG häufiger aus als Männer. Gut die Hälfte der befragten Frauen in Deutschland (51 Prozent) spricht sich für das neue Gesetz aus, unter Männern sind es nur 43 Prozent.
Die größere Zustimmung unter den jüngeren Leuten könnte an einem besseren Wissensstand zum neuen Gesetz erklärt werden. Denn laut der Umfrage von Yougov haben genau ein Viertel aller Befragten hierzulande gesagt, dass sie ziemlich genau wissen, worum es in dem Selbstbestimmungsgesetz geht. Weitere 47 Prozent sagen, dass sie es ungefähr wissen.
Die Personen jüngeren Alters sind hierbei nach eigenen Angaben am kenntnisreichsten: Insgesamt 82 Prozent der 25- bis 34-Jährigen wissen ziemlich genau (34 Prozent) oder ungefähr (48 Prozent), worum es in dem Gesetz geht. 28 Prozent aller Befragten in Deutschland geben hingegen an, das nicht wirklich zu wissen. Befragte im Alter von 45 bis 54 Jahren treffen diese Aussage am häufigsten (37 Prozent).
Für diese Umfrage hatte YouGov insgesamt 2.028 Personen im Zeitraum vom 25. bis 27. Oktober befragt. Die Stichprobe repräsentiert die Wohnbevölkerung Deutschlands ab 18 Jahren hinsichtlich Alter, Geschlecht und Region.