
Mietwagen sind auf Mallorca ein beliebtes Verkehrsmittel.Bild: imago images / Norbert SCHMIDT
Urlaub & Freizeit
Mallorca setzt seine strengen Maßnahmen gegen Tourist:innen weiter fort. Nun wird mutmaßlich ihre Mobilität eingeschränkt. Wer nicht nur die paar Meter zwischen Hotelzimmer, Strand, Lieblings-Bar und Megapark zurücklegen, sondern mehr von der Insel sehen will, muss bald wohl auch mehr dafür bezahlen.
20.08.2025, 17:5720.08.2025, 17:57
Die Lieblings-Insel der deutschen Touris fährt einen immer härteren Kurs gegen seine Besucher:innen – und das ist durchaus verständlich. Urlauber:innen prägen an manchen Orten Mallorcas maßgeblich das Stadtbild, der Massentourismus sorgt für Wohnungsnot, immer höhere Mieten und Vermüllung.
Dagegen regt sich seit einigen Jahren immer größerer Widerstand in der Bevölkerung und die Politik lenkt so langsam ein: Die Ferienvermietung von Wohnungen wurde eingeschränkt, Alkoholverbote wurden eingeführt, Bußgelder und Polizeipräsenz erhöht.
Nun könnte es eine weitere Einschränkung für Malle-Tourist:innen geben. Ein großes Problem auf der Insel soll zulasten hauptsächlich von Urlauber:innen gelöst werden.
Urlaub auf Mallorca: Mietwagen sollen eingeschränkt werden
Derzeit wird im Inselrat der Balearen diskutiert, wie der chaotische Straßenverkehr auf Mallorca entlastet werden könnte.
Es sei umstritten, ob eher autoverrückte Einheimische das Problem sind oder die Touris, welche in großer Zahl Tagestrips oder Ausflüge mit dem Wagen erledigen.
Obwohl es starke Gegenmeinungen gibt, sieht ein neuer Gesetzesentwurf vor, dass die Anzahl an Mietwagen auf Mallorca reduziert werden soll.
Der Inselrat plant laut dem "Mallorca Magazin", die Zahl der Mietwagen zu begrenzen. Anbieter sollen dafür genaue Infos liefern müssen, wie viele Autos auf der Baleareninsel ein- und ausfahren. Bislang gebe es nur grobe Schätzungen – in der Hauptsaison könnten es rund 100.000 sein.
Zur Begründung heißt es im Gesetzesentwurf demnach: "Mietautos erhöhen den Fahrzeugbestand auf unseren Straßen erheblich."
Dort findet sich laut dem "Mallorca Magazin" auch ein weiteres Argument: Mietautos sollen "in der Regel mehr Kilometer in kürzerer Zeit zurücklegen als ortsansässige Fahrzeuge". Die schiere Anzahl an Fahrten würde dementsprechend "wesentlich zur Verkehrskonzentration beitragen".
Mallorca: Verkehrs-Verbände widersprechen sich
Die Mietwagen-Lobby auf Mallorca sieht die geplante Neureglung derweil gespalten. Der Verband der großen Mietwagenkonzerne Baleval kritisierte, dass die Datenlage für den Gesetzesentwurf dürftig ist und die geplanten Maßnahmen auf Schätzungen basieren.
Verbands-Chef Julio Nieto monierte: "Das ergibt alles keinen Sinn." Was er meint: Es sei "allgemein anerkannt, dass mehr als 80 Prozent aller Fahrten von Inselbewohnern unternommen werden und es das ganze Jahr über Staus gibt".
Der Verband der kleinen und mittleren Mietwagenfirmen Aevab zeigte sich hingegen offen gegenüber einer Mietwagen-Obergrenze. "Wir verschließen uns nicht der Möglichkeit zur Regulierung und Limitierung", erklärte Vorsitzender Ramón Reus.
Das Angebot an Mietwagen sei ohnehin zu hoch, wodurch Dumpingpreise ermöglicht würden. Dennoch meinte auch er: "Die Mietwagen sind ganz bestimmt nicht alleine schuld am Verkehrsaufkommen im Sommer." Rund um Palma gäbe es "jeden Morgen zwischen 7 und 10 Uhr Stau. Da sind noch keine Mietwagen unterwegs."
Noch handelt es sich lediglich um einen Gesetzesentwurf. Dennoch ist klar: Wird die Anzahl der Mietwagen auf Mallorca gedeckelt, dürfte der durchschnittliche Preis für Verbraucher:innen nach oben klettern.
Ein virales Tiktok zeigt eine kontroverse Bestellung bei einem amerikanischen Dunkin' Donuts. Steckt dahinter vielleicht mehr Strategie als auf den ersten Blick ersichtlich ist?
Dass die Amerikaner:innen einen, sagen wir: interessanten Geschmack haben, ist allgemein bekannt. Auch der Zuckerkonsum ist in den Vereinigten Staaten im internationalen Vergleich überdurchschnittlich hoch.