
Die Grippe mit körpereigenen Medikamenten behandeln – das könnte bald funktionieren. Bild: imago images / DC_2
Good News
06.03.2025, 14:2806.03.2025, 14:28
Ein bislang unbekannter Teil des Immunsystems sorgt für Aufsehen in der Forschung. Wissenschaftler:innen haben herausgefunden, dass eine winzige Struktur in unseren Zellen – das Proteasom – nicht nur alte Proteine recycelt, sondern auch eine geheime Superkraft besitzt: Es kann bakterientötende Moleküle produzieren.
Diese Entdeckung könnte neue Wege im Kampf gegen Antibiotika-resistente Keime eröffnen.
Das Proteasom: Mehr als nur eine Recyclinganlage
Bisher war das Proteasom vor allem als "Müllentsorger" der Zelle bekannt. Es zerkleinert nicht mehr benötigte Proteine in kleine Bausteine, die dann wiederverwendet werden können.
Doch Forschungen des Weizmann Institute of Science in Israel, veröffentlicht in der Fachzeitschrift "Nature", zeigen: Das Proteasom erkennt, wenn eine Zelle von Bakterien infiziert wurde – und schaltet in einen unbekannten "Angriffsmodus". Plötzlich produziert es Moleküle, die Bakterienhüllen aufbrechen und so die Erreger abtöten können.
Eine völlig neue Klasse natürlicher Antibiotika?
"Das ist wirklich aufregend, denn wir wussten nicht, dass es so etwas gibt", sagt Prof. Yifat Merbl vom Weizmann Institute gegenüber "BBC". "Wir haben einen neuen Immunmechanismus entdeckt, der uns gegen bakterielle Infektionen schützt. Und das Beste: Er findet in jeder einzelnen Körperzelle statt." Für Forschende weltweit bedeutet das eine neue potenzielle Goldmine für Antibiotika – eine Entdeckung, die in Zeiten steigender Antibiotika-Resistenzen dringend gebraucht wird.
Um diese natürlichen Antibiotika aufzuspüren, wandten die Forscher:innen eine Methode an, die sie scherzhaft "Dumpster Diving" (Mülltauchen) nennen. Sie testeten die neu entdeckten Moleküle sowohl an Bakterien im Labor als auch an Mäusen mit Lungenentzündungen und Sepsis – mit vielversprechenden Ergebnissen.
Einige der natürlichen Antibiotika waren in ihrer Wirkung vergleichbar mit etablierten Medikamenten. Als die Forschenden das Proteasom in den Zellen deaktivierten, waren diese deutlich anfälliger für bakterielle Infektionen wie Salmonellen.
Hoffnung gegen Antibiotika-Resistenzen
Jährlich sterben über eine Million Menschen an Infektionen, gegen die herkömmliche Antibiotika nicht mehr wirken. Doch trotz dieser alarmierenden Zahlen gibt es zu wenig Forschung für neue Medikamente.
Dr. Lindsey Edwards, Mikrobiologin am King’s College London, sieht in der neuen Entdeckung eine vielversprechende Chance: "Früher musste man buchstäblich die Erde umgraben, um neue Antibiotika zu finden. Jetzt zeigt sich, dass unser eigener Körper eine Quelle sein könnte."
Noch ist es ein weiter Weg, bis die neu entdeckten Moleküle als Medikamente eingesetzt werden können. Doch ein Vorteil könnte sein, dass sie bereits Teil des menschlichen Körpers sind – was die Entwicklung sicherer Medikamente möglicherweise erleichtert. Die kommenden Jahre werden zeigen, ob sich aus dieser Entdeckung tatsächlich ein neuer Hoffnungsschimmer im Kampf gegen Superbakterien entwickelt.
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