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Kaffee im Klimawandel: Südsudan setzt auf hitzeresistente Kaffeepflanze

SANTA ROSA DE CABAL , COLOMBIA - OCTOBER 27: Coffee beans growing on the Coffee plant in a coffee farm in Santa Rosa de Cabal, Colombia on October 27, 2023. The Coffee Axis, in central Colombia, spans ...
Kaffee-Bauern im Südsudan setzen auf die Sorte Excelsa, die extrem hitzeresistent ist.Bild: getty images / Anadolu
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Kaffee-Farmer im Südsudan entdecken robustere Bohne

04.03.2025, 15:5304.03.2025, 15:53
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Kaffee wird immer mehr zum Luxusgut. 2024 sind die Rohkaffeepreise um 70 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Auch für dieses Jahr wird ein weiterer Preisanstieg prognostiziert.

Ein Grund für die extreme Preisentwicklung bei dem beliebten Getränk ist die Klimakrise. Extreme Wetterereignisse beeinträchtigen den Kaffeeanbau rund um den Äquator enorm. Denn Kaffeepflanzen sind normalerweise höchst sensibel.

Kaffee in der Krise: Südsudan setzt auf robuste Bohne

Es gibt jedoch eine Sorte, die einen Weg aus der Kaffee-Krise bieten kann. Im Südsudan bauen immer mehr Menschen die recht unbekannte Sorte der Excelsa-Bohne an. Denn im Gegensatz zu klassischen Kaffee-Pflanzen, wie Arabica und Robusta ist sie widerstandsfähiger gegenüber extremen Wetter.

Mithilfe der klimaresistenten Sorte wird aktuell der zuvor inaktive Kaffeesektor im Nzara County im Südsudan wieder neu belebt. Excelsa ist dort und in einigen anderen afrikanischen Ländern heimisch. Die Pflanze besitzt tiefe Wurzeln und robuste Blätter, die es ihr ermöglichen, Dürre, hohe Temperaturen und Schädlinge zu überleben. Selbst in sehr trockenen Regionen wächst sie ohne Probleme mit vielen Früchten.

Die Kaffeeindustrie war in dem ostafrikanischen Land lange Zeit auf Eis gelegt. Zwischen 2013 und 2018 herrschte in dem Land ein Bürgerkrieg, bei dem viele Menschen vertrieben wurden. Kaffeebäume erfordern allerdings eine intensive Pflege, die so nicht mehr möglich war.

Aber auch nach dem Krieg ist die Lage vor Ort weiterhin angespannt. Der Südsudan gehört zu den ärmsten Staaten der Welt.

Kaffeepflanze Excelsa wird wiederentdeckt

Bereits seit über hundert Jahren wird Excelsa in der Region angebaut, jedoch wird erst jetzt ihr Potenzial erkannt. Ian Paterson, Geschäftsführer von Equatoria Teak, möchte den lokalen Anbau von Kaffee fördern.

"Über diesen Kaffee ist so wenig bekannt, dass wir uns an vorderster Front dabei fühlen, ihn zu entschlüsseln, und wir lernen jeden Tag etwas dazu", sagt Paterson. Sein Unternehmen führt seit Jahren Versuche mit der Kaffeesorte durch.

Viele in der Bevölkerung kannten Excelsa, sie wussten aber nicht, wie einzigartig die Pflanze ist und wie sie heißt. Sie bezeichneten sie als den großen Baum, der normalerweise höher ist als die Arabica- und Robusta-Arten. Denn die Excelsa-Bäume erreichen eine Höhe von 15 Metern.

Aufgrund seiner Widerstandsfähigkeit gegenüber den sich verändernden Umweltbedingungen bietet die Kaffeebohne eine erhebliche Chance für die südsudanesische Landwirtschaft. Momentan wird sie per Hand geerntet und macht weniger als einen Prozent des weltweiten Kaffeemarktes aus.

Gemeindeführer wie Atoroba Peni, König von Azande, hoffen, dass sie durch einen florierenden Kaffeemarkt unabhängiger von ausländischen Investitionen werden. Er plädiert dafür, dass die Südsudanes:innen in Kaffee und andere Anbau-Pflanzen investieren, um die Unabhängigkeit und Nachhaltigkeit zu fördern.

Die Kultivierung von Excelsa gibt der lokalen Bevölkerung Hoffnung, sich eine stabile Zukunft für ihre Gemeinden aufzubauen.

Klimaschutz: Schifffahrtsindustrie drohen künftig CO2-Strafzahlungen
Es ist kein Geheimnis, dass gerade Containerschiffe viel CO2 in die Luft blasen. Für das Klima natürlich ein großes Problem. Nun gibt es endlich ein straffes Regelkorsett.

Die Schifffahrtindustrie ist eine besonders schmutzige. Seit den 1970er-Jahren sind die Emissionen in dem Bereich, temporäre Schwankungen mal ausgenommen, fast stetig gestiegen. 2023 lag der Ausstoß bei rund 706 Millionen Tonnen CO2. Nach Angaben von Greenpeace verursacht der internationale Schiffsverkehr etwa 2,6 Prozent der weltweiten Emissionen. Um Klimaziele einzuhalten, muss sich also auch hier was ändern.

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