
80 Prozent
aller sexuell aktiven Menschen infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit HPV.
Bild: pexels / cottonbro studios
watson antwortet
04.03.2025, 09:5304.03.2025, 09:54
Humanes Papillomavirus (HPV) ist eine der häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen weltweit und betrifft Millionen von Menschen jedes Jahr. Das große Problem: Viele der Betroffenen wissen nichts von ihrer Infektion, da diese ganz oft symptomlos verlaufen kann.
Das noch größere Problem: Über Sex und vor allem die Verhütung spricht man oft nicht. "Hauptsache nicht schwanger werden", lautet gerne die Devise. Denn das haben wir von den älteren Generationen mitbekommen. Umso wichtiger ist die Aufklärung.
Obwohl die meisten HPV-Infektionen harmlos sind, gibt es auch Risiken, die du kennen solltest.
Watson hat die wichtigsten Antworten auf alle HPV-Fragen.
Was passiert, wenn man HPV hat?
Eine HPV-Infektion verläuft in den meisten Fällen ohne Symptome. Zumeist handelt es sich dabei um vorübergehende Infektionen, die nach ein bis zwei Jahren nicht mehr nachweisbar sind. Das ist einmal die gute Nachricht.
Wie behandelt man HPV?
Bisher gibt es keine Behandlung, die HP-Viren direkt bekämpfen kann. Länger bestehende Infektionen führen möglicherweise zu Krebsvorstufen und Krebs des Gebärmutterhalses, der Scheide, Vulva, Penis, Anus, Rachen und Kehlkopf. Es sind mehr als 200 HPV-Typen bekannt, von denen mindestens 14 krebsverursachende Wirkungen haben.
Wann wird aus HPV Krebs?
Gebärmutterhalskrebs ist die dritthäufigste krebsbedingte Todesursache bei Frauen weltweit. In Europa werden jährlich 33.500 neue Fälle von Gebärmutterhalskrebs mit etwa 15.000 Todesfällen registriert. Aber auch Männer kann das Virus schwer treffen, denn diese sind häufiger von HPV-bedingtem Mund-Rachenkrebs betroffen als Frauen.
Zwischen einer Infektion und der Entstehung von Krebs vergehen rund zehn Jahre. Viele der Betroffenen wissen bis zur Diagnose von Krebs gar nichts von ihrer Erkrankung.
Folgende Faktoren können das Risiko auf eine Krebserkrankung durch HPV erhöhen:
- Rauchen
- Weitere Infektion mit sexuell übertragbaren Erregern
- Viele Schwangerschaften und Geburten
- Hormonelle Verhütungsmittel
- Früher Beginn mit Sex und große Anzahl an Sexpartner:innen
- Immunsuppression (geschwächtes Immunsystem)
- Vitaminmangel
Bestimmte HP-Virustypen können zu unangenehmen, ansteckenden, hartnäckigen Hautveränderungen in erster Linie im Genitalbereich (Genitalwarzen) führen, die teils mit speziellen Salben oder durch Operationen entfernt werden müssen und dazu neigen, wieder aufzutreten.
Auch Genitalwarzen sind überaus häufig. Mehr als ein Prozent der sexuell aktiven Personen leiden an durch HPV ausgelöste Genitalwaren.
Woher bekommt man das HP-Virus?
Eine Ansteckung mit dem Virus erfolgt durch Haut- oder Schleimkontakt. Besonders geschieht das beim Sex oder durch intime Körperkontakte wie Petting. In seltenen Fällen ist es auch durch intensive Zungenküssen oder bei der Geburt von der Mutter auf das Kind übertragbar.
Unterschätzt werden vor allem die Auswirkungen des Oralsex. Über kleinste, oftmals nicht sichtbare Verletzungen der Haut bzw. Schleimhaut kann das Virus dabei eindringen. Das kann zum Beispiel auch beim Kontakt von Oberschenkeln passieren. Ein Kondom ist deshalb kein zu 100 Prozent sicherer Schutz gegen HPV.

Queere Menschen haben auch HPV. Punkt.Bild: pexels / Ketut Subiyanto
HPV bei queeren Menschen
Das Gerücht, dass nur heterosexueller Geschlechtsverkehr zu einer HPV-Infektion führen kann, hält sich hartnäckig. Fakt ist aber, dass auch queerer Sex zur Übertragung führen kann. Vor allem über Körperflüssigkeit, aber auch über Sexspielzeuge ist eine Ansteckung möglich.
Was sollte ich tun, wenn mein Partner HPV hat?
Sind Sexualpartner:innen mit HPV infiziert, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass auch eine eigene Infektion vorliegt. Leider gibt es gegen eine Infektion mit HPV selbst keine direkte Behandlung, das gilt für alle Geschlechter. Obwohl für HPV-Infektionen keine Meldepflicht besteht, ist es dennoch für Sexualpartner:innen und für die eigene Gesundheit sinnvoll, über Befunde offen zu sprechen.
Ebenso ist es ratsam, einen Gesundheitscheck durchführen zu lassen. Ein Kondom kann zwar Schutz bieten, wenn auch nicht zu 100 Prozent. (Siehe oben.) Deshalb gilt es, Oralsex in dieser Zeit zu vermeiden. Auch nicht mit Kondom oder Lecktuch. HPV ist so lange ansteckend, wie eine Infektion vorliegt – in den meisten Fällen maximal zwei Jahre.
Hat mein Partner mich betrogen, wenn ich HPV habe?
Kurz gefasst: Nein. Eine HPV-Infektion lässt nicht zwingend auf Untreue schließen. Wann oder bei wem eine Ansteckung erfolgt ist, lässt sich in den meisten Fällen nicht mehr nachverfolgen. Entweder wird die Infektion symptomlos vom Körper überwunden oder wird nach gewisser Zeit chronisch. Das bedeutet, dass die Infektion in der Regel schon viel länger zurückliegt als die Erkenntnis durch einen positiven Befund.
Achtung jedoch beim Ping-Pong-Effekt: Im Normalfall werden die Viren vom Abwehrsystem erfolgreich bekämpft und verschwinden, ohne Beschwerden verursacht zu haben. Der Körper merkt sich das aber nicht, man kann sich wiederholt mit HPV anstecken.
HPV und Verhütung: Wie kann man sich schützen?
Einen vollständigen Schutz vor HPV gibt es nicht. Dennoch kann die Verwendung eines Kondoms das Risiko einer Ansteckung deutlich minimieren, jedoch nicht ausschließen. "Nur ein kurzes Eindringen" senkt das Risiko nicht. Wer Sexspielzeug gemeinsam im Einsatz hat, sollte auch hier Kondome nutzen und sie vor der Weitergabe wechseln.

Kondome helfen, schützen aber nicht zu 100 Prozent vor HPV.Bild: pexels / cottonbro studios
HPV: Zu welchem Arzt sollte ich gehen?
Die meisten HPV-Infektionen verursachen keine Beschwerden und können innerhalb von wenigen Jahren spontan abklingen. Sollte aber ein Jucken, Brennen, Bläschen oder andere Symptome im Intimbereich auftreten, ist eine ärztliche Kontrolle unbedingt notwendig.
Aber auch bei länger anhaltenden weißlichen oder rötlichen Schleimhautveränderungen, länger bestehenden Schmerzen beim Kauen und der Bewegung der Zunge, Blut im Speichel oder Warzen im Genital- oder Analbereich ist ein HPV-Schnelltest sinnvoll, der in gynäkologischen oder urologischen Praxen angeboten wird. Für Frauen wird innerhalb der jährlichen gynäkologischen Kontrolle ein Pap-Test durchgeführt — das ist ein Abstrich vom Muttermund und dem Gebärmutterhals, der ab dem 35. Lebensjahr gleichzeitig auch auf HPV untersucht wird.
Ist eine HPV-Impfung sinnvoll?
In Deutschland stehen derzeit zwei Impfstoffe gegen HPV zur Verfügung: Beide richten sich gegen die HPV-Typen 16 und 18. Im Optimalfall sollte die Impfung vor dem ersten Sexualverkehr erfolgen – so hat sie die beste Schutzwirkung. Aber auch eine spätere Impfung kann noch sinnvoll sein, weil nicht jeder Verkehr zwangsläufig mit einer Ansteckung einhergeht oder auch weitere HPV-Typen übertragen werden könnten.
Die Ständige Impfkommission empfiehlt die Impfung ab dem neunten Lebensjahr. Sollte die Impfung bis zum 14. Lebensjahr nicht erfolgt sein, wird empfohlen, diese noch bis zum 17. Lebensjahr nachzuholen. Aber auch darüber hinaus kann eine Impfung sinnvoll sein.
Auch Menschen über 30 Jahre können von der Impfung profitieren, insbesondere, wenn sie noch nicht mit HPV infiziert sind. Der Schutz ist zwar in jungen Jahren am stärksten, jedoch zeigen Studien, dass die Impfung auch im höheren Alter noch wirksam ist.
Ist eine HPV-Impfung kostenlos?
Krankenkassen sind aufgrund der aktuellen Empfehlungen nur verpflichtet, die HPV-Impfung für Kinder und Jugendliche im Alter von neun bis 14 Jahren beziehungsweise Nachholimpfungen bis zum 18. Geburtstag zu übernehmen. Viele Krankenkassen haben ihr Angebot aber darüber hinaus angepasst und erstatten die Kosten auch im höheren Alter.
Je nach Impfstoff kostet eine Dosis in Deutschland rund 160 Euro. Ab dem 15. Lebensjahr empfiehlt das Robert-Koch-Institut drei Impfdosen im Abstand von je 6 Monaten.
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