
Eine junge Mutter erklärt auf LinkedIn, welche Herausforderungen die Elternschaft im 21. Jahrhundert hat.Bild: pexels / Yan Krukau
Job & Uni
29.01.2024, 08:4929.01.2024, 08:49
Der eigene Job gilt heute für viele als ebenso identitätsstiftend wie die Anzahl an getätigten Reisen, der Familienstand oder die Ausbildung, die man zuvor absolviert hat. Für Menschen ab 30 ist entsprechend in den vergangenen Jahren die Plattform LinkedIn zu einem wichtigen Tool geworden.
Während jüngere Generationen sich Gedanken über die Perfektion ihrer Insta-Profile machen, scheint später im Berufsleben nur ein astreiner Lebenslauf auf Linkedin für Perfektion zu stehen. Eine junge Mutter sorgt nun auf der Plattform für Aufsehen, indem sie genau diesen Punkt infrage stellt.
LinkedIn-Beitrag geht mit Kritik gegen vermeintliche Erfolgsstorys viral
"Ich bin aktuell hauptberuflich Mutter zweier Kinder und 'Frau von' Prof. Dr. Klemens Skibicki", mit diesen Worten beginnt Viviane Wilde-Skibicki einen Beitrag auf LinkedIn. Laut ihrem Profil arbeitet sie als selbstständige Beraterin, unter anderem für Firmen wie Bayer, Aldi und König Pilsener.
Im vergangenen Jahr befand sich die 37-Jährige eigenen Angaben zufolge allerdings zum zweiten Mal in Elternzeit, möglich sei das auch aufgrund des genannten Ehemannes – laut LinkedIn ebenfalls Consultant für verschiedenste Firmen. Die Zeit zu Hause habe Wilde-Skibicki dann ursprünglich weiter für ihre Karriere nutzen wollen, inspiriert von den "Stories der unzähligen Erfolgsfrauen auf dieser Plattform".
Doch genau auf diese Stories reagiert die junge Mutter nun mit heftiger Ironie und einer guten Portion Zynismus. "Es gibt zwei ganz wichtige Wörter, die man beim Lesen von LinkedIn-Posts sich immer wieder in Erinnerung rufen muss: 'Euphemismus' und 'Bullshit'", fasst sie am Ende ihres eigenen Posts zusammen.
Junge Mutter begeistert mit Einblick in ihr Leben als Selbstständige
Von ihrer To-do-Liste für die Elternzeit habe sie nichts abgearbeitet, darauf stand demnach unter anderem jeden Tag Yoga zu machen und die eigene Website auf Vordermann zu bringen. Stattdessen habe sie sich regelmäßig in der Küche versteckt, um "entspannt zehn Rocher-Kugeln in zwei Minuten zu snacken". Viel Freizeit habe sie laut eigenen Angaben nicht gehabt.
Watson ist jetzt auf Whatsapp
Jetzt auf Whatsapp und Instagram: dein watson-Update! Wir versorgen dich hier auf Whatsapp mit den watson-Highlights des Tages. Nur einmal pro Tag – kein Spam, kein Blabla, nur sieben Links. Versprochen! Du möchtest lieber auf Instagram informiert werden? Hier findest du unseren Broadcast-Channel.
Die Resonanz auf den Post auf LinkedIn ist groß. Mehrere andere selbstständige Mütter melden sich in den Kommentaren und bedanken sich für den "mutigen Einblick" und das Sichtbarmachen des Alltags junger Eltern.
"Ob LinkedIn oder Krabbelgruppe, Mutter sollte nicht einmal die Hälfte glauben, was sie da hört", stimmt etwa eine Nutzerin zu. Insgesamt hat der Beitrag von Wilde-Skibicki bereits 2500 Likes und mehr als 400 Kommentare – ihre älteren Posts kommen gerade einmal auf 50 bis 100 Gefällt-mir-Angaben.
Einige Vereine mit Fokus auf weibliche Führungskräfte teilen den Beitrag auf ihren eigenen Profilen und unterstreichen die Anerkennung für derartige Lebensläufe. Wilde-Skibicki selbst hat sich mittlerweile für das breite Feedback bedankt und betont erneut, dass ihr Alltag aufgrund finanzieller Möglichkeiten noch immer einfacher ist als der von manch anderen jungen Eltern.
Verändern wird der Post entsprechend genauso wenig wie Motivations-Coachings auf LinkedIn. Ein Zeichen hat die junge Mutter aber allemal gesetzt.
Hammer gibt es seit über 50 Jahren, jetzt steht die Marke vor einem Scherbenhaufen. Was bisher über mögliche Schließungen bekannt ist.
Deutschland ist das Land der Heimwerker:innen: Nach den USA ist die Bundesrepublik der zweitgrößte DIY-Markt weltweit. 2023 lag der Umsatz im deutschen Baumarkt-Sektor bei rund 24 Milliarden Euro. Ketten wie Bauhaus, Hornbach und Obi dominieren den Markt und sind auch in Nachbarländern gefragt.