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Gen Z macht pünktlich Feierabend – Managerin ist empört

facade of an office building, empty offices Wien, Vienna Wien Austria 22. Donaustadt
Wo sind denn alle? Es ist doch erst 23 Uhr!Bild: imago images / Volker Preusser
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Gen Z macht überpünktlich Feierabend: Managerin rechnet ab

14.02.2025, 08:1814.02.2025, 08:24
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Mit ermüdender Regelmäßigkeit schießen vorwiegend Führungskräfte gegen die Gen Z. Sie sei zu faul, zu fordernd, zu schnippisch. Jetzt ist der viel beschworene jugendliche Sittenverfall ein alter Hut, einer, der säuerlich müffelt.

Beschreiben lässt sich das wahrscheinlich als Stimmungsmache aus Sorge vor einer aufbegehrenden Arbeiterschaft. Und so reihen Arbeitgeberverbände, Ökonom:innen und Manager:innen Vorwürfe aneinander, um ein möglichst schlechtes Bild der jungen Generation zu zeigen. Jetzt tritt ein weiterer zutage.

Gen Z macht pünktlich Feierabend

Eine Gen-X-Managerin wirft in einem Beitrag in "The I Paper" ihren jungen Kolleg:innen vor, dass sie ihre Sachen um 18 Uhr packen und "pünktlich das Büro verlassen". Die Arbeitsweise hätte zufolge, dass Aufgaben unerledigt liegen bleiben. Die müssten dann andere Kolleg:innen erledigen.

Sie selbst verweist auf ihr früheres Berufsleben, in dem Überstunden und Wochenendarbeit üblich waren. "Man wurde komisch angeschaut, wenn man pünktlich ging, und die Chefs hätten sich wahrscheinlich wegen mangelnden Engagements zurückgezogen." Ihr gesamte Entrüstung legt sie in eine Frage, die sie, vermutlich gen Himmel schleudert: "Wo bleibt die Arbeitsmoral?"

Ja, wo eigentlich?

Es geht nicht hervor, aus welchem Land die Managerin kommt. Da "The I Paper" eine britische Zeitung ist, gehen wir einfach vom Heimatsitz aus. In Großbritannien gibt es ein Problem mit Überstunden: (fast) keine Regularien, nicht für eine angemessene Menge, auch nicht für die Bezahlung.

Dafür gibt es eine festgelegte Wochenarbeitszeit von 48 Stunden. Mehr ist drin, aber auf freiwilliger Basis. Wenn die vertraglich festgelegt Zeit nicht reicht, um alles zu erledigen, könnte das entweder an der Arbeitskraft oder am Management liegen. Die Managerin musste für ihr Pensum selbst Überstunden machen, weshalb sich zumindest spekulieren lässt, dass es ein organisatorisches Problem gibt.

Auch hierzulande ist die Wut groß

Auch in Deutschland sind übrigens die Faulheitsvorwürfe gegen die Gen Z virulent. Tagesspiegel-Journalistin Heike Jahberg schimpfte etwa kürzlich über die Ergebnisse einer Umfrage, aus der hervorging, dass nicht einmal jede:r zweite aus der Gen Z Vollgas beim Job gibt. Auch sie betonte ihren Einsatz, ihren Mut zu Überstunden, ihre Leidenschaft für den Beruf.

Dass hierzulande im Jahr 2023 mehr als die Hälfte der Überstunden unbezahlt blieb, wie ebenfalls im "Tagesspiegel" zu lesen war, dürfte durch ihr Recherchenetz geglitten sein. Wirklich anheizen dürfte das die Lust auf Arbeit aber nicht.

Gesundheit: Pflanzliche Fette senken das Sterberisiko

Es ist ein Mythos, der sich hartnäckig hält: Pflanzenöle sind ungesund. Natürlich ist es undifferenziertes Gewäsch, das übrigens auch der frisch gebackene (offenbar in Schweineschmalz) US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Junior prominent von sich gibt. Restaurants nahmen sich das trotzdem zu Herzen und tauschten ihr Frittierfett.

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