
Bei Wind und Wetter im Einsatz: Postboten haben einen harten Job.Bild: imago images / Hanno Bode
Job & Uni
06.03.2025, 10:0706.03.2025, 10:07
Bei Regen und Kälte von Haus zu Haus zu fahren, stets mit dem Zeitdruck im Rücken und häufig mit dem Gegenwind von vorne – der Job als Briefzusteller:in ist tough.
Ähnlich verhält es sich mit Paketzusteller:innen, denn auch wenn diese in der Regel ein Auto zur Verfügung haben, müssen sie meist dennoch etliche Stockwerke pro Tag hoch- und runterlaufen – und das mit Paketen von bis zu 31,5 Kilo.
Dementsprechend gebührt Zusteller:innen mehr als nur Respekt, sondern auch ein gebührendes Gehalt. Die Gewerkschaft Verdi und die Angestellten der deutschen Post haben dafür gegen den Konzern gestritten. Mit Erfolg! Die Einigung für einen neuen Tarifvertrag steht. Und wieviel mehr bekommen die Beschäftigten nun?
Deutsche Post: Fünf Prozent mehr Lohn und zusätzlicher Urlaubstag
Der Grund für die neuen Forderungen war aus Perspektive des Gewerkschaftsbunds Verdi klar: die ständig steigenden Lebenshaltungskosten. Diese sind laut der stellvertretenden Verdi-Vorsitzenden und Verhandlungsführerin Andrea Kocsis "nur mit deutlichen Lohnsteigerungen für die Beschäftigten" zu bewältigen.
Die Arbeitnehmer:innen-Seite forderte sieben Prozent mehr Lohn, auch für Auszubildende und dual Studierende – zudem drei zusätzliche Tagen Urlaub für die Tarifbeschäftigten und Auszubildenden. Die Laufzeit des neuen Vertrags soll nach dem Vorschlag für zwölf Monate gelten.
Ganz so so viel konnten sie bei den Verantwortlichen der Deutschen Post nicht heraushandeln. Die rund 170.000 Tarifbeschäftigten sollen insgesamt fünf Prozent mehr Lohn bekommen, wie die Deutsche Post und Verdi am Dienstag erklärten. Die Lohnerhöhung soll in zwei Schritten erfolgen: Anfang April sollen die Löhne um zwei Prozent steigen und zum 1. April 2026 noch einmal um drei Prozent.
Geeinigt hat man sich außerdem auf einen zusätzlichen Urlaubstag und ab dem 16. Beschäftigungsjahr auf noch einen weiteren. Der neue Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 24 Monaten und kann frühestmöglich ab dem 31.12.2026 gekündigt werden.
Verdi erklärt: So viel verdienen Zusteller bisher
Verdi kritisierte in dem Tarifstreit zuvor, dass die Deutsche Post ein Dax-Unternehmen ist und die meisten der hart arbeitenden Zusteller:innen dennoch weniger als das Mediangehalt in Deutschland verdienen. Dieses lag 2024 bei 43.750 Euro brutto pro Jahr, was heißt: Die Hälfte der Bevölkerung verdiente monatlich mehr als 3646 Euro brutto, die andere Hälfte verdiente weniger – wozu auch ein Großteil die Postangestellten zählen.
Laut dem Gewerkschaftsbund erhalten derzeit 90 Prozent der Beschäftigten ein "Bruttogehalt zwischen 2448 Euro und 3430 Euro".
In einer Mitteilung Verdis hieß es dazu: "Angesichts hoher Preise für Mieten und Lebensmittel müssen die Löhne steigen, damit die Kolleg:innen über die Runden kommen." Neben den körperlichen Belastungen führte Verdi auch steigende psychische Belastungen an, um seine Forderungen für zusätzliche Urlaubstage zu begründen.
Laut Verhandlungsführerin Kocsis seien diese "dringend notwendig für den Gesundheitsschutz" der Angestellten. Sie wies darauf hin, dass der Krankenstand "auf Rekordhöhe" liegt.
Deutsche Post will 8000 Stellen streichen
Die Verantwortlichen der Deutsche Post AG, die zum Konzern DHL gehört, hatten erklärt, dass es nur einen geringen Spielraum für Lohnerhöhungen gebe, da die Briefmengen im digitalen Zeitalter rückläufig seien und hohe Investitionen erforderlich seien.
Die Chefin der betroffenen DHL-Sparte Post und Paket Deutschland, Nikola Hagleitner, warnte, dass hinsichtlich des Abschlusses der Konzern seine "Kostensenkungsmaßnahmen konsequent erweitern und beschleunigen" müsse.
Die Nachricht über die Einigung im Tarifstreit kam wenige Tage vor der Ankündigung des Konzerns, bis Ende des Jahres 8000 Stellen zu streichen. Im Rahmen eines Wachstumsprogramms sollen sie "sozialverträglich abgebaut", heißt es.
Betroffen sind Angestellte aus dem Bereich Post und Paket Deutschland. Eigenen Angaben zufolge will sich das Unternehmen "schlanker und effizienter" aufstellen und insgesamt mehr als eine Milliarde Euro einsparen.
(mit Material von dpa und afp)
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