Sobald einer Sache etwas Verruchtes anhaftet, wird sie interessant. Auf sexueller Ebene gibt es hier natürlich einen gewaltigen Pfuhl schmutziger Möglichkeiten. Schmutzig, weil sie einerseits mit Normen brechen, die sich irgendwelche Autoritäten irgendwann zurechtgelegt haben (nur zwei Personen, stets hinter verschlossenen Türen, Licht bleibt aus), und sie andererseits wirklich Hygienestandards außer Acht lassen.
In zweierlei Hinsicht schmutzig dürfte entsprechend der Wunsch nach Sex im Flugzeug sein. Und ja, Körperlichkeit in kilometerweiter Distanz zum Erdboden erleben, wirkt durchaus verlockend, wenngleich die Rückzugsorte (Toiletten) alles andere als geräumig sind.
Blaue Flecken und Kotgeruch wirken nur bei den wenigsten stimulierend. Die Fantasie schiebt reale Umstände beiseite. Den meisten geht es beim "Verruchten" ohnehin nur um die Geschichte.
Doch der Ekel ist gar nicht nötig. Ein Unternehmen in Kalifornien bietet jetzt einen einfachen Weg in den Mile High Club.
Kurze Begriffserläuterung: Mile High Club klingt nach Institution, ist aber nur Schönsprech für "Hört her, ich habe in großer Höhe gebumst!"
Ein Flugzeug bietet das Unternehmen aber nicht. Stattdessen werden Kund:innen in einem Ballon auf eine Höhe von ungefähr 1600 Meter gebracht. Im Korb, so beschreibt es das Unternehmen, können sie dann machen, was sie wollen. Zunächst berichtete die "Bild".
Fahrer:innen sind auch dabei, sollen aber Kopfhörer tragen, praktisch wie die nervigen Mitbewohner:innen, die ständig vor Ort sind. Mittels Vorhang können sich die Kund:innen zurückziehen und machen, was sie wollen.
Die Idee ist nicht schlecht, immerhin ist der Reiz am Mile High Club die Erzählung im Anschluss. Und für eine Geschichte dürften viele bereit sein, Geld zu zahlen. Wenngleich die Story maximal für Glucksen beim Vorstadt-Grillabend sorgen dürfte.
1200 US-Dollar kostet eine Privatfahrt. Die Eintrittskarte in den exklusiven Club/zur tollen Anekdote hat nun mal ihren Preis. Natürlich sei das ein besonderes Valentinstagsgeschenk. Vielleicht gibt es zumindest Verhütungsmittel gratis dazu, also für alle, die es wollen.
Wer auf Valentinstag steht, vielleicht sogar Kitsch mag, könnte von dem Geld auch rund sechshundert Rosen kaufen. Wäre auch eine Anekdote. "Weißt du noch, wie wir die unzähligen Blüten auffegen mussten?" Dafür gibt es vielleicht ein paar Gluckser mehr.