
Tinder und Polizei gehen gemeinsam gegen Betrug auf Dating-Seiten vor.Bild: dpa / Sina Schuldt
Liebe & Sex
11.12.2024, 19:4911.12.2024, 19:49
Shimon Yehuda Hayu will schnell Geld machen. Viel Geld. Er schmiedet einen Plan, schafft sich eine neue Identität, nennt sich Simon Leviev. Die Idee dahinter: Eine vorgegaukelte Verwandtschaft mit dem israelischen Milliardär Lev Leviev. Via Dating-Apps kontaktiert er Frauen, gibt sich erst romantisch. Steht die Beziehung, lügt er eine Gefahrensituation vor, sagt, er brauche dringend Geld. Ist die Kohle da, verschwindet er.
Die Geschichte um den Tinder-Schwindler Hayu schlug dermaßen hohe Wellen, dass Netflix sie sogar verfilmt hat. Der Fall dürfte auch dazu beigetragen haben, Love-Scamming via Datingapps in die Öffentlichkeit zu rücken. Nach wie vor ist die Masche gefährlich. Tinder ist sich dessen bewusst und schließt sich im Kampf gegen sie mit der Polizei zusammen.
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Tinder und Polizei schützen vor Love-Scamming
Die Match Group, das Unternehmen hinter Tinder, hat zusammen mit der Polizeilichen Kriminalprävention des Bundes eine Kampagne gestartet, um das Bewusstsein für Love Scams zu schärfen. Seit diesem Monat gibt es bei Tinder In-App-Nachrichten, die Nutzer:innen aufklären und schützen sollen, heißt es in einer Pressemitteilung.
So wird darin unter anderem erklärt, was eigentlich ein:e Love-Scammer:in ist. Diese "nutzen gefälschte Profile und Identitäten, um die Sehnsucht nach Liebe und Zuneigung für finanziellen Betrug auszunutzen", heißt es.
Neben der Erklärung gibt es auch Tipps gegen Love-Scammer:innen:
- Kein Geld senden – auch nicht in Notfällen
- Nicht verifiziert?! Bilder Rückwärtssuche, also prüfen, ob Bilder von Personen auch anderswo im Netz erscheinen
- Verdächtig? Videochat anfragen!
- Immer Ausreden für Treffen? Alarmglocken!
- Vorsicht bei sehr schnellen Liebeserklärungen
- Auf der Plattform bleiben, sprich nicht auf andere Kanäle locken lassen
"Die Kooperation mit der Match Group eröffnet uns die Möglichkeit, Nutzer von Dating-Plattformen im deutschsprachigen Raum zu sensibilisieren und ihnen Hinweise an die Hand zu geben, wie sie mögliche Betrüger erkennen", so Joachim Schneider, Chef der Polizeilichen Kriminalprävention.
Abschreckende Wirkung
Die Match Group legt zudem viel Wert darauf, die Authentizität von Profilen zu prüfen, etwa via Foto-Verifizierung sowie einer Software, die proaktiv verdächtige Konten entfernt. Die Kooperation zwischen Polizei und Match Group kann zudem eine abschreckende Wirkung entfalten.
Vielleicht lassen sich Love-Scammer:innen nicht vollständig von Dating-Plattformen entfernen. Doch der aktive Kampf gegen sie kann zumindest ein Gefühl von Sicherheit stärken. Etwas, das im ohnehin schon nervenaufreibenden Dating-Dschungel bitter nötig ist.
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