Vielleicht ist es das demokratischste Gefühl der Welt. Jeden kann es treffen. Überall und immer. Mitten in einer Menschenmenge, alleine auf dem Sofa. Ob verheiratet oder Dauer-Single.
Einsamkeit.
Wenn man Kontakt sucht, ihn aber nicht findet. Wenn man Kontakt hat, aber keine Verbindung. Wenn man Single ist, es aber überhaupt nicht mehr sein möchte.
Wie Rachel.
Rachel ist Engländerin, Ende 20, sie hat eine Schauspielausbildung. Und sie hätte gerne einen Freund.
Sie nahm die Suche selber in die Hand, erzählte sie metro.co.uk. Wie man das heute eben so macht: mit Dating-Apps.
Sie war schließlich schon drei Jahre Single, sie sehnte sich nach einem Partner. Aber sie wurde zunehmend frustriert:
Rachel fühlte sich weiterhin einsam. Aber zugleich hatte sie den Eindruck, dass sie dieses Gefühl nicht teilen kann. "Es gibt ein solches Stigma um Einsamkeit", sagt sie. Als wäre Einsamkeit zu uncool, um es zuzugeben. Als wäre es nicht angemessen, sich als Single über den Beziehungsstatus zu beschweren.
Als dürfte sie nicht sagen, wie es ihr geht.
Und die Nachrichten, die sie auf Dating-Apps erhielt, verschlimmerten ihr Gefühl nur noch.
Doch dann scrollte sie eines Tages gelangweilt durch ihren Twitter-Newsfeed und entdeckte eine Nachricht, die ihr Leben durcheinanderwirbeln sollte.
Eine Freundin hatte dort angekündigt, sie würde nun heiraten. Zwei Jahre nachdem sie ihren Partner über einen Facebok-Post kennengelernt hatte.
Da habe es bei ihr "klick" gemacht, erzählte sie dem Magazin. Sie schrieb also selber einen Post auf Facebook:
Und es folgte eine Selbstbeschreibung:
Rachel klickte auf "veröffentlichen" und ging ins Bett.
Als sie am nächsten Tag Facebook öffnete, konnte sie es kaum glauben: Ihr Post war viral gegangen. Menschen aus der ganzen Welt meldeten sich bei ihr, Dutzende News-Seiten berichteten.
Sie bekam nicht nur Nachrichten von Leuten, die ihr zu ihrem Mut gratulieren wollten, sondern auch Nachrichten von Männern. Sehr viele Nachrichten.
Rachel war ziemlich geschmeichelt, aber sie war auch ein wenig überfordert.
Um die ganzen Erlebnisse zu verarbeiten und anderen Menschen zu zeigen, dass Einsamkeit nichts Schlimmes ist, schrieb sie schließlich ein Theaterstück über ihre Erfahrungen. "Bis zum Mond und zurück...und zurück" wird noch bis Ende August auf einem Theaterfestival in London aufgeführt.
Das will sie leider zunächst nur in dem Stück bekannt geben. Aber sie hat trotzdem schon verraten, das sie eine sehr aufregende Zeit hatte.
Und das ihr neues Motto lautet: "Das Glück ist mit den Mutigen."