Özil geht, der Hambacher Forst bleibt, Chemnitz schreckt auf – 2018 war turbulent. Auch für uns: watson.de startete im März. Auf einige Geschichten sind wir seitdem besonders stolz. Wie auf diese hier:
Manche Gerüchte halten sich schon so lange und hartnäckig, dass eigentlich niemand weiß, woher sie kommen. Auch um Lebensmittel und Ernährung ranken sich zahlreiche Mythen – dass viele davon längst widerlegt sind, hat nicht jeder mitbekommen. Zeit, sich mal ein paar rauszupicken und ihnen auf den Grund zu gehen. Hier kommen 7 Lebensmittel-Mythen, an die du künftig nicht mehr glauben musst.
Gemüse, das du im Supermarkt aus dem Tiefkühlregal kaufen kannst, wird direkt nach der Ernte schockgefroren. Den Nährstoffen tut das nicht schlecht – im Gegenteil: Sie werden konserviert. Frisches Gemüse dagegen legt zum Teil lange Wege vom Feld bis ins Geschäft zurück, auf denen etwa Vitamine zerfallen können.
Frische Erbsen zum Beispiel verlieren viel Vitamin C nach der Pflückung – rund die Hälfte in den ersten 24 bis 48 Stunden (Journal of the Science of Food and Agriculture).
Trink lieber Kaffee. Wenn man Energy-Drinks überhaupt eine aufputschende Wirkung zusagen kann, dann ist die dem Koffein zu verdanken. Weitere Inhaltsstoffe, mit denen Hersteller die Wirkung ihrer Getränke bewerben: Taurin, Inosit oder Glucuronolacton. Klingen beeindruckend, sind aber Stoffe, die unser Körper selbst produziert. Dass die Zufuhr von außen die Leistungsfähigkeit steigert ist nicht nachgewiesen (Stiftung Warentest).
Es kann gut sein, dass du Schokolade so gern magst, dass du jedes Mal total happy bist, wenn du sie isst. Aber aufgrund ihrer Stoffzusammensetzung gibt es keine Hinweise darauf, dass Schoki von sich aus glücklich macht. Zwar sind Substanzen wie Theobromin (das anregend wirkt) oder Tryptophan (das im Körper zum “Glückshormon” Serotonin abgebaut wird) enthalten. Die Dosen sind aber so gering, dass man eigentlich nichts davon merkt.
Immerhin: Es gibt Hinweise, dass sich Schokoladenkonsum ganz leicht positiv auf deine Konzentrationsfähigkeit auswirken könnte (Harvard Medical School).
Viele Studien gibt es nicht zu dem Thema und die, die da sind, widersprechen sich. Eine recht große Studie aus dem Jahr 1997 zeigte aber anhand einer zehn Jahre dauernden Beobachtung von 7.000 Probanden, dass sich Mahlzeiten in den späten Abendstunden nicht nachteilig auf das Körpergewicht auswirken (International Journal of obesity and related metabolic disorders).
Was für dieses Ergebnis spricht: In Spanien oder Italien ist es durchaus üblich spät am Abend zu essen. Menschen in diesen Ländern haben wenig Probleme mit Übergewicht.
Lange hieß es, dass Eier den Spiegel des "bösen" Cholesterins im Körper negativ beeinflussen. LDL-Cholesterin ist die gefürchtete Variante: Es ist unter anderem mit dafür verantwortlich, dass unsere Gefäße verkalken. Ziemlich sicher ist inzwischen, dass das LDL nicht vom Eierkonsum oder von Übergewicht, sondern vom Erbgut beeinflusst wird.
Wer eine normale Figur hat und nicht stark übergewichtig ist, kann also trotzdem erhöhte LDL-Werte haben, aber daran mit weniger oder mehr Eiern nichts ändern (Deutsche Herzstiftung).
Kaffee kann kurzfristig den Harndrang anregen, daher stammt wohl die Annahme, er entziehe dem Körper Wasser. In Studien konnten Forscher dafür aber keine Beweise finden (Journal of Human Nutrition and Dietetics). Bevor du gar nichts trinkst, greif ruhig zum Kaffee.
Es soll ja Leute geben, die sich als Kind gefreut haben, wenn sie Durchfall hatten, denn dann gab es Salzstangen und Cola satt. Heute weiß man: Cola ist kein gutes Gegenmittel, wenn es im Bauch rumort. Die Limo hat zu viel Zucker, sie verstärkt den Wasserverlust (Stiftung Warentest). Das ist fatal, denn essenziell ist es bei Durchfall, dafür zu sorgen, dass genug Flüssigkeit reinkommt. Also, lieber zu Kamillen- oder Fencheltee greifen.