Auch beim Topspiel des vergangenen Bundesliga-Spieltags gegen RB Leipzig wurde es mal wieder deutlich: Der FC Bayern ist auf Robert Lewandowski angewiesen. Er war es, der den einzigen Treffer gegen Leipzig erzielte und so die Bayern schlussendlich vor einer Niederlage bewahrte. Nur dank Lewandowski kam der FCB mit 1:1 und somit einem blauen Auge davon.
Lewandowski trifft und trifft und trifft und hört einfach nicht auf, zu treffen. Für den FC Bayern München ist das genial. Doch wenn der Torschützenkönig der vergangenen beiden Spielzeiten mal ausfallen sollte, wird der FC Bayern umdisponieren müssen.
Alleine diese Frage zeigt, dass der Verein auf ein größeres Problem zuzusteuern droht: Denn es gibt seit Sandro Wagner und Claudio Pizarro keinen Stürmer mehr im Kader des FCB, der den 31-jährigen Polen eins zu eins ersetzen könnte.
Serge Gnabry und Thomas Müller, im Notfall auch Ivan Perisic oder Fiete Arp, können zwar auch ganz vorne in der Spitze spielen, doch sind sie andere Stürmertypen als "Lewy" und haben bei weitem nicht so einen guten Torriecher.
Im Sommer dieses Jahres sollen die Verantwortlichen beim FC Bayern daher intensiv über eine Lösung nachgedacht haben, einen Mittelstürmer zu kaufen, der den ehemaligen Dortmunder entlasten könnte – immerhin spielen die Bayern in drei Wettbewerben, in denen sie jeweils den maximalen Erfolg anpeilen.
Der Rekordmeister hat dabei vor allem seine Fühler in Richtung zweier Bundesligastars der vergangenen Jahre ausgestreckt: Max Kruse und Sébastien Haller. Auch habe es Gespräche mit den Beratern der beiden Stürmer gegeben. Das berichtet die "Frankfurter Rundschau". (fr.de)
Bekanntermaßen wechselten weder Haller noch Kruse zu den Bayern. Kruse, zuvor drei Jahre lang Führungsfigur bei Werder Bremen, ging ablösefrei zu Fenerbahce Istanbul; Haller, der bei Eintracht Frankfurt in 77 Spielen 33-mal knipste, wechselte für 40 Millionen Euro in die Premier League zu West Ham United.
Bei Kruse sei man zu dem Schluss gekommen, dass er von seiner Spielweise her nicht in den Kader passe. Der Ex-Nationalspieler kam bei Werder oft aus der Tiefe, spielte eher als hängende Spitze beziehungsweise auf der Spielmacherposition.
Haller käme zwar von der Physis, der Spielweise und seiner Torquote am ehesten an Lewandowski heran, doch er sei als Ersatzspieler schlicht zu teuer gewesen. Außerdem wäre es wohl für den bulligen Franzosen, der gerne von der "Équipe Tricolore" träumt, der falsche Karriereschritt gewesen. Selbst in den kommenden Jahren würde er wahrscheinlich erstmal nicht am Polen vorbeikommen, da der vor kurzem seinen Vertrag bis 2023 verlängerte und sich sogar ein Karriereende bei den Bayern vorstellen kann.
Aktuell ist Lewandowski gut in Form und solange er trifft und trifft und trifft – und sich nicht verletzt – wird bei Bayern niemand anderes im Sturmzentrum auflaufen. Doch sollte der polnische Superstürmer im Saisonverlauf mal länger ausfallen, könnte der Rekordmeister ein dickes Problem in der Offensive bekommen. Denn weder Müller, noch Gnabry, Arp oder Perisic könnten "Lewy" eins zu eins im Sturmzentrum ersetzen.
(as)