Hai-Attacken müssen nicht zwangsläufig tödlich sein. Es gibt Tricks, die das Überleben sichern.Bild: IMAGO/Pond5 Images
Lifehack
Für viele Menschen ist es ein Albtraum, für eine deutsche Touristin wurde es tragische Realität: ein Hai-Angriff. Einen Tag nach dem Tod einer Touristin in den Gewässern der Kanaren, stellen sich deshalb viele die Frage: "Was tun, wenn sich ein Hai nähert?"
Zwar sind tödliche Begegnungen mit dem berüchtigten Jäger eine Seltenheit. In den meisten Fällen haben Haie keinerlei Interesse an Menschen, weder aus Neugier noch als Nahrungsquelle. Doch das Raubtier kann jederzeit zuschlagen. Wie man eine Attacke überleben kann, erklärte eine Expertin.
Hai-Angriff überleben: Das ist zu beachten
Zunächst einmal aber eine schlechte Nachricht: Haie kommen in allen Weltmeeren vor – und auf der Suche nach Nahrung treibt es sie oft in seichtes Küstengewässer. Expertin Catherine MacDonald hat dafür aber eine gute Nachricht in petto: Die Räuber der Meere schwimmen meist unbemerkt an nichtsahnenden Badegästen vorbei.
Der Trend zeigt eine steigende Zahl von Haiangriffen.Bild: imago / David Middlecamp/ZUMA Wire
Die US-amerikanische Marinebiologin von der University of Miami befasst sich hauptberuflich mit Haien, investiert darüber hinaus aber auch viel Lebensenergie in den Schutz und ein besseres Verständnis für die gefürchteten Meereslebewesen. Im Gespräch mit dem US-amerikanischen Radio-Netzwerk NPR gab sie Tipps, wie eine Hai-Begegnung gemeistert werden kann.
Ihr zufolge sollten sich Badende beim Anblick eines Hais genauso verhalten, wie es bei jedem anderen gefährlichen Tier der Fall sei. MacDonald nennt das die "Wildtierregel". Diese sieht vor, dass Ruhe das oberste Gebot ist. Panik, wildes Gefuchtel und überstürzte Flucht seien schlechte Ratgeber im Angesicht eines tödlichen Räubers.
Im Fall einer Hai-Begegnung: Blickkontakt behalten
Haie sollte man besser nicht aus den Augen lassen. Weil diese ihre Beute meist umkreisen, bevor sie mit hunderten messerscharfen Zähnen zuschlagen, ist es wichtig, den Blickkontakt nicht zu verlieren. Schwimmer:innen sollten sich also mit der Rotation des Tiers mitdrehen.
Nach der Empfehlung der Tierschutzbehörde von Florida sollten Gewässer, in denen Hai gesichtet wurden, ohnehin nur in Gruppen betreten werden. Vor dem Sprung ins Meer sollten außerdem glänzende Schmuckstücke abgelegt werden, weil diese an die Schuppen von Beutefischen erinnern könnten. Zudem rät die Behörde von nächtlichen Badegängen ab.
Erst wenn Haie aufdringlich werden, gilt es laut MacDonald, ohne Hast den Rückzug anzutreten. Dabei sollte das Ziel stets ein Boot in der Nähe oder die Küstenlinie sein. Wer in Gewässern schwimmt, die bekanntermaßen von Haien bewohnt werden, sollte vorab sichergehen, dass ein rettendes Ufer stets schnell erreichbar ist.
Bei Hai-Angriff immer auf empfindliche Stellen schlagen
Beim Rückzug gilt es dann, ohne zu viel Wasser aufzuwirbeln, voranzukommen. Denn hektische Fluchtversuche könnten im Hai den Jagdinstinkt wecken. Die Chance, schnell davonzuschwimmen, ist ohnehin illusorisch.
Ist das rettende Ufer zu weit entfernt, können zur Not auch Riffe und Felsen genutzt werden, um Schutz zu suchen, da Haie wenig Flexibilität besitzen und mit ihrer Schnauze schmerzhaft an Felsvorsprünge stoßen könnten.
Attackiert ein Hai dann tatsächlich, bleibt nur wenig Zeit, zu handeln. Sobald der Hai in Schlagdistanz ist, kann er mit Glück schon durch rasche Bewegungen entmutigt werden. Im Falle eines Angriffs ist jedes Mittel recht, um sich gegen die tödlichen Raubtiere zu wehren.
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Ob eine Kamera, das Surfbrett oder ein Gegenstand aus dem Angelequipment, ein Stück Fels oder ein Stock, angegriffene Schwimmer:innen sollten alles ihnen zur Verfügung stehende zum eigenen Schutz einsetzen.
Schon ein einziger kräftiger Schlag kann die furchteinflößenden Räuber in die Flucht schlagen. Dabei gilt es, auf die einzig bekannten empfindlichen Stellen zu zielen: Schnauze, Augen und ganz besonders die Kiemen. Auch Tritte oder Schläge mit der Faust haben manchem Schwimmer bereits das Leben gerettet. Diese ziehen meist aber Verletzungen nach sich, da die Haut von Haien extrem rau ist.
All das kann einen hungrigen oder provozierten Weißen Hai im Zweifelsfall kaum davon abhalten, zuzubeißen. Im Falle einer Verletzung ist es wichtig, schnellstmöglich aus dem Wasser zu fliehen.
Die meist großflächigen, tiefen Wunden müssen sofort abgebunden und der Blutfluss gestoppt werden, idealerweise geschieht dies bereits im Wasser. Unabhängig von der Größe der Verletzung sollte umgehend eine ärztliche Notversorgung erfolgen.
Nach Feierabend noch schnell in den Supermarkt, um das fehlende Gemüse für die Pasta am Abend einzukaufen? Schnell füllt sich in solchen Situationen überraschend doch der Korb mit dieser oder jener Kleinigkeit.