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Mein schlimmstes Date

Single-Frau spricht über schlimmes Date: Er sollte sich schämen

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Es sind manchmal Kleinigkeiten, die ein Date versauen können. Unserer Autorin ist genau das leider passiert.Bild: Pexels / Cottonbro
Mein schlimmstes Date

Mein schlimmstes Date: Es war mir unfassbar peinlich – dabei sollte er sich schämen

21.03.2023, 18:15
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Die ersten beiden Dates von Sonja (27) und Stephan (32) waren echt gut. Also: echt gut! Es war das dritte Date, das alles veränderte und bei dem sie herausfand, dass sie ihn nie wieder sehen wollte. Dabei war es eigentlich nur eine Kleinigkeit.

Ich habe ihm gesagt, dass es nicht an ihm liegt, dass es nicht seine Schuld ist und er wirklich nichts falsch gemacht hat. Ich habe auch gesagt, dass es mir leidtut.

Was man halt sagt, wenn man versucht, sich rauszureden.

Weil man den wahren Grund nicht nennen will. Denn nichts von dem, was ich gesagt hatte, war wahr.

Abend 1: Freidrinks – das Kennenlernen

Wir haben uns getroffen auf einer Party, auf der es den ganzen Abend Freidrinks gab. Und wie das so ist auf Partys, auf denen es Freidrinks gibt, ging alles ziemlich schnell: Wir hatten Blickkontakt. Er quatschte mich an. Wir redeten. Lachten. Tranken. Wir rauchten. Er hatte eine Zahnlücke, die ich unfassbar anziehend fand. Er sagte, er mag mein Lächeln. Nach der zweiten Zigarette knutschten wir. Und Stephan war ein sehr guter Küsser.

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Angefangen hat es gut – mit einer Party und Freidrinks.Bild: Pexels / Cottonbro

Deshalb habe ich ihm meine Nummer gegeben. Und er schrieb noch in der Nacht. In der wir uns verabredeten für den nächsten Abend.

Abend 2: Ein ziemlich perfektes Dinner

Wir sind essen gegangen dieses Mal. War es Sushi? Dass ich mich nicht mehr erinnere, was wir gegessen haben, spricht für den Abend. Denn vor, während, nach dem Essen ging es eigentlich wieder nur ums Küssen. Und das konnte er wirklich genauso gut wie beim ersten Date.

Dieses Mal gab es keine Freidrinks. Dennoch ging wieder alles ziemlich schnell. Nach dem Restaurant sind wir noch auf einen Drink in eine Bar. Dann nahm ich ihn mit zu mir.

Am nächsten Morgen blieb er zum Kaffee. Er hat mich zur Arbeit gebracht. Während der Arbeit hat er geschrieben. Dass ich noch nichts gefunden hatte, was mir nicht gefiel, fand ich fast schon wieder verunsichernd. Aber es fühlte sich gut an. Also verabredeten wir uns wieder.

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Abend 3: Alles, was ich nicht will

Am dritten Abend wollte er mich erneut zum Essen einladen. Jetzt in ein wirklich teures Restaurant. Etwas wirklich Besonderes. Und ich freute mich darauf: Wenn ich an das Treffen dachte, wurde ich nervös. Auf die beste Art und Weise nervös. Doch als er dann am dritten Abend vor mir stand, wollte ich eigentlich nur noch weg.

"Ich konnte einfach nicht aufhören, ihn anzustarren."

Er küsste mich. Wie immer. Aber es war alles anders. Er hatte immer noch seine Zahnlücke. Aber heute sah sie für mich irgendwie lächerlich aus. Er sagte etwas, das witzig hätte sein können. Doch ich fand es dumm. Er stand vor mir und ich konnte einfach nicht aufhören, ihn anzustarren. Denn er stand vor mir und trug ein pinkes Sakko.

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Manche Sachen kann man sich nicht schöntrinken. Egal, wie viel Bier es ist. Bild: Pexels / Alex Knight

Ganz ehrlich, in diesem Sakko hätte er sagen können, was er wollte – ich hätte alles daneben gefunden. Es war das pinke Sakko, das alles veränderte.

Es war himbeer-pink. Knallpink. Und es war mir so peinlich. Dabei war er es, der sich hätte schämen sollen: Ich kam mir vor wie auf der Balz. Denn weniger subtil als ein aufgespanntes buntes Pfauenrad ist ein pinkes Sakko auch nicht. Ein pinkes Sakko steht für das Gegenteil von Geschmack. Für das Gegenteil von Sinnlichkeit. Ein pinkes Sakko steht einfach für alles, was ich nicht wollte.

Es hatte nichts mit Cross-Dressing zu tun. Dagegen hätte ich nichts gehabt. Leider ging es mehr in Richtung Dieter Bohlen. Ich konnte nicht anders. Ich dachte an Camp David und Sexismus. Überdrehte Männlichkeit hat eine Farbe.

Mit dem pinken Sakko wirkte auch das teure Restaurant jetzt ganz anders. Auch das war jetzt: zu viel. Nennt es oberflächlich. Aber eigentlich war es doch genau andersrum. Denn außer Dieter Bohlen und besoffenen Junggesellen auf Malle würde wohl kein Mann ernsthaft so ein pinkes Sakko tragen. Und wie tiefgründig sind Bohlen und der Ballermann? Eben.

"Wie konnte ich übersehen, dass der Mann, den ich datete, ein schlechter Dieter-Bohlen-Abklatsch war?"

Klar kann man darüber diskutieren, wie schlimm ein pinkes Sakko wirklich ist. Ist schließlich Geschmackssache. Und natürlich finde auch ich: Soll jeder Mann ein pinkes Sakko tragen, der es tragen will. Aber daten muss ich ihn ja trotzdem nicht. Bis heute frage ich mich: Wie konnte ich übersehen, dass der Mann, den ich datete, ein schlechter Dieter-Bohlen-Abklatsch war?

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Zu Beginn des dritten Dates stürzte ich mich in ein Taxi – und wollte Stephan nie wieder sehen.Bild: Pexels / Skitterphoto

Es sind die Kleinigkeiten, wegen der man sich in jemanden verliebt. Es sind aber manchmal leider auch die Kleinigkeiten, weswegen man jemanden nie wieder sehen will. Ich konnte nicht anders: Mir ist nicht gut, sagte ich gleich zur Begrüßung – während ich schon in ein Taxi stürzte. Und ganz gelogen war das nicht mal, dem pinken Sakko sei Dank.

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