Es ist noch keine zwei Wochen her, da fegte ein Unwetter durch die Schweiz. Die Autobahn A13 hat es dabei besonders hart erwischt. Teile eines Abschnitts der Bernardino-Route wurden durch Wassermassen aus dem Fluss Moesa fortgerissen. Es folgte die Vollsperrung.
Dank einer Hau-Ruck-Aktion ist die Strecke nun aber wieder früher befahrbar als gedacht. Der Verkehr läuft zunächst einspurig. Dennoch: Für viele Urlauber:innen dürften das wunderbare Neuigkeiten sein.
Die Strecke ist gerade für den Fernreiseverkehr besonders wichtig. Immerhin gilt die Alpenroute neben dem Gotthard-Tunnel als die zweitwichtigste Nord-Süd-Verbindung durch die Schweiz, also vom Bodensee Richtung Italien. Es gibt eine alternative Route über die Alpen, doch die ist gesperrt wegen eines Erdrutsches.
Dass die A13 zumindest wieder in beide Fahrtrichtungen einspurig offen ist, und das früher als geplant (angesetzt war der 10. Juli), dürfte also Grund zur Freude sein. Es ist ein Anfang.
Der Sprecher des Schweizer Bundesamts für Straßen (Astra), Jérôme Jacky, sagte gegenüber der "tagesschau": "Der Verkehr wird dann im Gegenverkehr mit zulässiger Höchstgeschwindigkeit von 60 bis 80 Kilometern in der Stunde auf dem wiedereröffneten Abschnitt fahren können." Die Straße stehe zudem sowohl dem Personen- als auch dem Schwerlastverkehr zur Verfügung.
Dass es jetzt doch schneller voranging als gedacht, liegt auch an der Wetterlage, berichtete die Schweizer Zeitung "Blick". Es habe keine neuen schweren Niederschläge gegeben. Ferner sei das Wasser der Moesa schneller zurückgegangen als erwartet.
Hinzukommen natürlich die Arbeiter, die Tag und Nacht schufteten, um die Straße wieder befahrbar zu machen. Zuletzt hatte das vom Berg heruntergekommene Wasser, berichtet "Blick" weiter, Stein und Geröll heruntergespült, das für den Aufbau der Strecke genutzt werden konnte.
Glück dürfte neben viel Schweiß und jeder Menge körperlicher Anstrengung ebenfalls eine entscheidende Rolle gespielt haben.
Einen kleinen Wermutstropfen gibt es dennoch: Erst Ende des Jahres sollen alle vier Spuren der Straße wieder befahrbar sein. Es dürfte sich also einiges stauen.
Alternative Strecken Richtung Süden, etwa die Brenner-Strecke durch Österreich, könnten für Entlastung sorgen. Bis die A13 wieder wie gewohnt befahrbar ist, empfiehlt auch das Astra, erstmal auf Alternativen auszuweichen, sofern möglich.
Übrigens: Das Amt schätzt, dass die Aufbauarbeiten bis zu rund 7,2 Millionen Euro kosten werden. Hinsichtlich des Schadens dürfte das aber keine Überraschung sein.