Urlaubszeit ist Stauzeit: Am Wochenende vom 5. bis 7. Juli dürften erneut lange Staus die Nerven vieler Reisenden auf die Probe stellen. Denn gleich mehrere Faktoren führen dazu, dass es auf Deutschlands Autobahnen voll werden könnte.
Zusätzlich zu den sechs Bundesländern, in denen bereits Sommerferien sind, startet nun mit Nordrhein-Westfalen auch das größte Bundesland in die schulfreie Zeit. Weiterhin wird das Lkw-Fahrverbot in Bayern teilweise ausgesetzt.
Auch die Fußball-EM belastet die Straßen zusätzlich. Wir zeigen dir, auf welchen Straßen du in den kommenden Tagen mit Verzögerungen und Straßensperrungen rechnen musst.
An Baustellen mangelt es auf den deutschen Straßen generell nicht. Derzeit gibt es laut ADAC bundesweit 1268 Autobahnbaustellen sowie drei Vollsperrungen, die den Verkehrsfluss stören.
Kurzzeitig gesperrt, ist zum einen die A57 Köln Richtung Krefeld zwischen Köln-Bickendorf und Köln-Longerich vom 5. Juli um 20 Uhr bis zum 6. Juli um 5 Uhr. Zusätzlich gibt es zwei langfristige Sperrungen: auf der A45 Hagen – Gießen in beiden Richtungen zwischen Lüdenscheid-Nord und Lüdenscheid, sowie auf der A49 Kassel Richtung Gießen zwischen Kreuz Kassel Mitte und Kreuz Kassel-West.
Normalerweise gilt indes für Lkw ab 7,5 Tonnen ein Sonn- und Feiertagsfahrverbot. Zusätzlich gibt es das Sommerreise-Fahrverbot für alle schweren Gefährte an allen Samstagen vom 1. Juli bis einschließlich 31. August, von 7 bis 20 Uhr. Diese beiden Regelungen sind aufgrund der Rettungs- und Aufräumarbeiten nach der Hochwasserkatastrophe im Süden bis Ende Juli aufgehoben.
In der Stauprognose des ADAC sind einige Strecken aufgezählt, auf denen am Wochenende mit besonders viel Verkehr gerechnet wird. Darunter befinden sich die Großräume Hamburg, Frankfurt, Berlin, Leipzig, Köln, Stuttgart und München mit verbindenden Autobahnen wie der A1, A2, A3, A4, A5, A6, A7, A8 und A9.
Auch auf den Straßen zur Nord- und Ostsee muss mit einem hohen Verkehrsaufkommen gerechnet werden. Die Prognose bezieht sich jeweils auf beide Richtungen.
Ab Freitagnachmittag werden sich die Straßen erwartungsgemäß füllen. Samstag gilt als Hauptreisetag, das Stauaufkommen könnte hier erst gegen Nachmittag nachlassen. Heimreisende werden ab Sonntagnachmittag wieder auf der Straße sein – und damit auch das Staurisiko erhöhen.
Der ADAC rät, wenn möglich, die Reisetage auf Dienstag bis Donnerstag zu verschieben oder alternative Routen zu wählen. Am besten ist es, vor dem Losfahren die aktuellen Verkehrsmeldungen zu checken und auch im Navigationssystem zu schauen, ob es Strecken ohne Stau gibt, die zum gewünschten Ziel führen.
Wer dem bisher sehr grauen und nassen deutschen Sommer in Richtung Süden entfliehen möchte, wird sich auch auf den Strecken an die Küsten Italiens, Frankreichs und Kroatiens gedulden müssen. "Problemstrecken im Ausland" sind laut dem ADAC auch die Tauern-, Inntal-, Rheintal-, Fernpass-, Brenner-, Karawanken- und Gotthard-Route.
Ein zusätzliches Staurisiko in Richtung Italien ist die zerstörte A13 im Schweizer Kanton Graubünden. Hier hat ein Unwetter die Autobahn stark beschädigt, die Reparatur-Arbeiten dauern an – wie lange kann aktuell niemand sagen.
Eine positive Meldung zum Ende betrifft aber ebenfalls viele Reisende: Die Großbaustelle auf der Tauernautobahn, eine der wichtigsten Alpentransitstrecken und damit eine viel befahrene Nord-Süd-Verbindung, macht nun Pause. Somit ist auf dieser Strecke mit weniger Stau zu rechnen.
(mit Material der dpa)