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Wespenpopulation steigt: Warum es 2025 so viele gibt

A dangerous Wasp on food
Bienenstich bestellt, Wespenstich bekommen: So sieht der Sommer aktuell für viele aus.Bild: GettyImages/iStockphoto / heckepics
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Wieso gibt es dieses Jahr so viele Wespen?

Ob beim Spazierengehen im Park, in der Bäckerei, auf dem Pflaumenkuchen oder in deinem Dosenbier: Wespen sind überall, wo sie niemand haben will.
28.08.2025, 11:5528.08.2025, 11:55
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Ein saftiges Stück Kuchen, eine eisgekühlte Cola, ein gutes Buch – und ein Summen in deinem Ohr. Das war es mit dem entspannten Nachmittag.

Die gelb-schwarz-gestreiften Insekten scheinen dieses Jahr überall zu sein. Was es damit auf sich hat, weiß watson.

Wann ist das Ende der Wespenzeit?

Die Wespensaison beginnt in Deutschland nach Einbruch des Sommers im Juni. Während des Frühlings schlüpft der Teil des Wespenvolks, der sich während der Sommermonate auf die Suche nach Futter macht und somit auf unseren Terrassen und Butterkuchen herumfliegt: die Arbeiterinnen.

Während die Arbeiterinnen im Hochsommer am aktivsten sind, werden sie im Spätsommer träge. Ab September ist also mit weniger Wespen zu rechnen, bis die Völker dann im Oktober und November endgültig zugrunde gehen. Nur die Wespenkönigin überlebt den Winter.

Was vertreibt Wespen?

Wespen sind keine beliebten Zeitgenossen. Deswegen gibt es sehr viele Tricks und Hausmittel, die die Wespen absichtlich vom heimischen Balkon fernhalten sollen.

Es wird empfohlen, einen Geruch zu verbreiten, der für Menschen unauffällig oder angenehm riecht, während er für Wespen sehr unangenehm ist. Das können ätherische Öle (Teebaum-, Nelken- oder Zitronenöl) sein, frisch gehackte Knoblauchzehen oder angezündetes Kaffeepulver.

Angeblich soll es auch helfen, Wespen durch Schnipsen mit den Fingern zu vertreiben, um sie zu verwirren. Das hilft aber nicht, denn Wespen haben gar keine Ohren, mit denen sie ein störendes Geräusch wahrnehmen könnten. Die Armbewegungen hingegen können von Wespen als Angriff interpretiert werden und sie somit aggressiver machen.

Ist es strafbar, Wespen zu töten?

Die naheliegendste Lösung für das Wespenproblem scheint für viele der Griff zur Fliegenklatsche zu sein. Auch die Option, Wespen in ein Gefäß mit einer Flüssigkeit einzuschließen und sie darin zu ertränken, ist sehr beliebt.

Aber Achtung: Das mutwillige Töten von Wespen ist verboten und kann hohe Bußgelder mit sich bringen.

Während die Arbeit von Bienen als Bestäuber von Blumen und Pflanzen weitestgehend anerkannt wird, wird der Beitrag der Wespen oft vergessen.

Aber genau deswegen stehen sie in Deutschland unter Naturschutz. Das mutwillige Töten von Wespen ist eine Ordnungswidrigkeit und wird mit einer Geldstrafe geahndet. Diese Strafen variieren je nach Bundesland: In Baden-Württemberg und im Saarland liegen sie zwischen 10.000 und 20.000 Euro, in Brandenburg kostet die Tötung einer Wespe auch gerne bis zu 65.000 Euro.

Ausnahmen gibt es hierbei nur für Allergiker:innen, die bei einem Wespenstich ihr Leben verlieren können.

Obwohl die Wahrscheinlichkeit einer Strafverfolgung sehr gering ist, solltest du die Wespen also lieber vertreiben, statt sie zu töten.

Ab welcher Temperatur sterben Wespen?

Wenn du die Wespen weder töten noch deine teuren Kaffeebohnen anzünden möchtest, kann es auch helfen, auf einen Temperaturfall zu hoffen.

Temperaturen zwischen 20 und 30 Grad sind für Wespen optimal. Auch wenn es über 30 Grad warm ist, können Wespen überleben, solange sie ausreichend Nahrung und Wasser finden.

Kritisch wird es für Wespen erst, wenn die Temperaturen auf 10 Grad sinken. Das passiert oft im Herbst, wenn die Lebensdauer der Arbeiterinnen ohnehin endet. Spätestens nach dem ersten Frost sollten die meisten Wespen weg sein.

Wieso gibt es dieses Jahr so viele Wespen?

Wespen schwirren dieses Jahr nicht nur um Omas Kirschkompott, sondern auch an Autobahnraststätten oder in U-Bahnhöfen. Gefühlt gibt es davon viel mehr als in den Jahren davor, oder?

Tatsächlich gibt es in diesem Jahr sehr viel mehr Wespen als 2024. Das hängt mit der Klimakrise zusammen.

Während der Rest des Volkes im Herbst verstirbt, überwintern die Wespenköniginnen bis zum nächsten Jahr, um dort ein neues Volk aufzubauen. Doch normalerweise überlebt nur ein Bruchteil der Wespenköniginnen die Kältestarre. Wenn es schlichtweg zu kalt ist oder Mäuse und Vögel sich an dem Nest vergreifen, sterben sie.

Der vergangene Winter war sehr mild und auch der Frühling war dieses Jahr trocken und warm. Somit galten perfekte Bedingungen für eine gelungene Überwinterung. Dieses Jahr haben es also deutlich mehr Königinnen geschafft, ein neues Volk aufzubauen und ihre Arbeiterinnen auf die Suche nach Nahrung zu schicken.

Die milden Winter in Deutschland sind eine Folge der Klimakrise. Durch die Erderwärmung gab es immer weniger Frosttage und dadurch auch weniger Regen und wärmere Luft. Diese Veränderungen zeigen ihre Auswirkungen auf die Natur unter anderem durch die ansteigende Wespenpopulation.

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