Die Olympischen Spiele 2024 in Paris bieten eine einmalige Gelegenheit, nicht nur sportliche Höchstleistungen zu erleben, sondern auch die weltberühmte Pariser Gastronomie zu genießen. Es bleibt nur noch wenig Zeit, um das sportliche Spektakel vor Ort zu erleben und gleichzeitig die kulinarischen Angebote der Stadt zu erforschen.
Doch wer sich in den Restaurants und Brasserien in der Nähe der olympischen Stätten stärken möchte, muss tief in die Tasche greifen. Viele Besucher:innen werden von den gestiegenen Preisen negativ überrascht. Während die Gerichte auf den Speisekarten unverändert bleiben, sind die Preisaufschläge umso auffälliger.
Seit Beginn des Sommers sind die Preisangaben auf den Speisekarten deutlich gestiegen. Wird hier das sportliche Großevent gezielt ausgenutzt? Ein Blick auf die Zahlen liefert die Antwort.
Klar ist: Die Preissteigerungen sind teils immens, wie aus einem aktuellen Bericht hervorgeht. Besonders drei Bereiche in Paris sind laut "Capital" mit Berufung auf "Le Parisien" vom 8. August 2024 von den Preissteigerungen betroffen: Die Umgebung des Eiffelturms, der Parc de la Villette – wo sich der Club France befindet – und das Areal um das Stade de France. In all diesen Bereichen haben sich die Preise für gängige Gerichte erheblich erhöht.
Um ein Beispiel zu nennen: Ein Steak mit Pommes, das im Mai in der Nähe des Eiffelturms demnach noch 11 Euro kostete, schlägt nun mit 15 Euro zu Buche. Dies entspricht einer Preissteigerung von über 36 Prozent. Ähnlich sieht es im Umfeld des Parc de la Villette aus, wo der Preis für dasselbe Gericht von durchschnittlich 16 Euro auf 19,90 Euro gestiegen ist – eine Erhöhung um 24,4 Prozent.
Auch rund um das Stade de France sind die Preise deutlich angestiegen. Hier liegt die Steigerung bei 19,1 Prozent: Der Preis für ein Steak mit Pommes kletterte von 21 Euro auf 25 Euro.
Auch das Trinken eines Kaffees in Brasserien oder Cafés in der Nähe der Olympiastätten ist seit Mai teurer geworden. Dem Bericht zufolge kostet dieser 20 Cent mehr in La Villette (2,60 Euro) und sogar 60 Cent mehr im Stade de France (3 Euro). Im Bereich des Eiffelturms kostet er 3,30 Euro.
Doch wie sind diese erhöhten Preise zu begründen? Die Gastronom:innen rechtfertigen die Erhöhungen mit den gestiegenen Kosten und der erhöhten Nachfrage während der Spiele.
Von der regionalen Tageszeitung befragt, versichert ein Manager von Local Rock, einem Bistro im Stadtteil Villette, dass er den Olympia-Effekt nicht ausnutzen wolle. "Jedes Jahr im Juli und August erhöhen unsere Lieferanten ihre Preise, weil Fleisch zu dieser Jahreszeit beliebt ist", versichert er. Ihm zufolge erhöhen auch die Brauereien ihre Preise.
Kritiker:innen vermuten jedoch, dass die Preissteigerungen auch eine Möglichkeit sind, von der großen Besucherzahl während der Olympischen Spiele zu profitieren. Ein von "Le Parisien" befragter Student, der mit dem Villette-Bezirk vertraut ist, glaubt, dass die Erhöhung nur die Brauereien betrifft, die an die Olympiastandorte angrenzen. In den Stammkneipen seien "die Preise gleich".
Für viele ist der Besuch der Olympischen Spiele ein lang ersehnter Traum. Doch die saftigen Preissteigerungen in den Pariser Restaurants könnten für einige den Spaß am Genuss trüben. Während die Spiele in vollem Gange sind, bleibt den Tourist:innen nichts anderes übrig, als sich mit den neuen Preisen abzufinden – oder Alternativen abseits der großen Touristenmagnete zu suchen.