Die Olympischen Spiele sind nicht nur der Moment für ungewöhnlich viel Aufmerksamkeit für Randsportarten, sondern auch ein Wechselbad der Gefühle. Immer wieder sieht man Athlet:innen enttäuscht am Spielfeldrand zusammenbrechen oder vor Glück den Tränen freien Lauf lassen.
Vor allem durch die vergleichsweise großen Abstände zwischen den Olympischen Spielen sind die Wettkämpfe oft eine Chance à la "once in a lifetime". Auch finanziell kann eine Medaille hier einen angenehmen Push bringen. Aber wie ist es eigentlich insgesamt um die finanzielle Lage der Athlet:innen bestellt?
Generell ist es bei Olympia nicht nur die Aufmerksamkeit, die stark von der Sportart abhängig ist. Während einige auch abseits der Wettkämpfe in Paris Millionen verdienen, sind andere auf einen Zweitjob angewiesen.
Zu den Sportarten mit einem gewissen Luxus-Image zählt neben Golf in vielen Augen auch Tennis. So ist der Name Alexander Zverev seit Jahren in aller Munde, "Bild" schätzt sein monatliches Bruttoeinkommen auf 450.000 Euro. Im entsprechenden Ranking steht er damit weit oben.
Absoluter Spitzenreiter unter den deutschen Athlet:innen ist allerdings Dennis Schröder. Durch seinen Vertrag bei den Brooklyn Nets in der NBA kommt der Basketballprofi auf umgerechnet etwa eine Million Euro. Kollege Franz Wagner kommt mit einem kürzlich unterschriebenen Vertrag ab der kommenden Saison sogar auf drei Millionen Euro monatlich.
Auch Leichtathlet Leo Neugebauer wohnt mittlerweile in den USA, von den NBA-Gehältern kann er in seiner Sportart allerdings nur träumen. Bisher kommt der Zehnkämpfer laut "Bild"-Ranking auf gerade einmal 3500 Euro brutto im Monat.
Das vergleichsweise niedrige Gehalt ist allerdings auch damit zu begründen, dass er als Student an einem US-College bisher keine Sponsorenverträge unterschreiben durfte. Nach seinem Abschluss kommen nun nicht nur die großen Olympia-Erfolge, sondern auch größere Verträge – und damit auch ordentlich Geld. Denn für sportliche Erfolge gibt es dann auch Prämien vonseiten der Unternehmen.
Das bekommt auch Deutschlands aktuell bekannteste Sprinterin Alica Schmidt zu spüren. Vor allem über Social Media hat die 25-Jährige mittlerweile eine große Fanbase aufbauen können, die auch viele Sponsoren aufmerksam werden lässt. Insgesamt kommt die Athletin auf ein Monatsgehalt von 50.000 Euro.
Eine weitere Möglichkeit für die finanzielle Absicherung besteht für Sportler:innen darin, eine Karriere bei der Bundeswehr einzuschlagen. So verdienen etwa Judoka Anna-Maria Wagner und Triathletin Laura Lindemann einen Großteil ihrer Gehälter über ihre Anstellung als Unteroffizierinnen. Insgesamt kommen beide laut "Bild" damit auf etwa 5000 Euro monatlich.
Neben den entsprechenden Sportfördergruppen, die Bundeswehr und Polizei verantworten, setzen viele Athlet:innen auch auf die Deutsche Sporthilfe. Die dortige Förderung nehmen unter anderem auch Lukas Märtens und Lukas Dauser in Anspruch.
Turner Dauser kommt monatlich mitsamt Sponsorengeldern damit auf 10.000 Euro, Märtens hat laut "Bild" ein Einkommen von 8000 Euro. Durch die nun erreichte Goldmedaille dürften ihm nun aber nicht nur zusätzliche Sponsorengelder, sondern auch Prämien winken.
Dass die Gelder trotzdem bei vielen Sportler:innen nicht für die Finanzierung der nötigen Trainingslager reichen, liegt auf der Hand. Viele erhoffen sich allerdings durch die besondere Aufmerksamkeit bei den diesjährigen Olympischen Spielen auch wachsendes Interesse für die eigene Sportart.