
Wird Ingwer seinem Ruf als gesundes Super-Food gerecht?Bild: pixabay / siala
Ratgeber
08.03.2025, 15:0408.03.2025, 15:04
Für einige gehört der Ingwershot am Morgen zum Alltag, andere fangen panisch an, Ingwertee zu trinken, sobald der Hals anfängt zu kratzen. Aber kann Ingwer das Immunsystem wirklich so gut unterstützen? Oder ist der Hype völlig übertrieben? Watson hat die Antworten.
Welche Vitamine stecken in Ingwer?
Ingwer enthält viele Stoffe, die den Körper und das Immunsystem unterstützen können. Dazu gehören zum Beispiel Vitamin C und die Mineralstoffe Magnesium, Eisen, Natrium, Phosphat und Kalium.
Außerdem enthält Ingwer ätherische Öle, Harz und Harzsäuren. Den scharfen Geschmack erhält die Knolle durch die Scharfstoffe Gingerole und Shogaole. Auch diesen Stoffen werden positive Wirkungen nachgesagt.
Für welches Organ ist Ingwer gut?
Durch die vielversprechenden Inhaltsstoffe wird Ingwer gegen alle möglichen körperlichen Probleme eingesetzt. Teilweise wird er auch von Ärzt:innen empfohlen, zum Beispiel in Form von Kapseln.
Ingwer gegen Übelkeit
Wer sich medizinisch zum Thema Reisekrankheiten und Magenprobleme beraten lässt, bekommt möglicherweise ein Medikament auf Basis von Ingwer verschrieben. In einigen Studien wurde herausgefunden, dass Ingwer einen brechreizlindernden Effekt haben kann, der über den Placebo hinausgeht.
Ingwer wird teilweise auch bei Übelkeit in der Schwangerschaft empfohlen. Hier wird allerdings dazu geraten, ihn nur kurzfristig anzuwenden und nur aufgebrüht im Tee zu trinken. Außerdem empfiehlt Pharmakologe Dr. Martin Smollich, eine tägliche Dosierung von 1,5 Gramm nicht zu überschreiten, um Wechselwirkungen mit Medikamenten zu vermeiden.
Ingwer für den Darm
Ingwer wird grundsätzlich gern zur Unterstützung des Magen-Darm-Trakts genutzt. Damit wird nämlich die Verdauung angekurbelt und die Nahrung wird leichter bekömmlich. Menschen mit einem sensiblen Magen sollten hier jedoch vorsichtig sein und im Zweifelsfall lieber darauf verzichten.
Ingwer gegen Periodenschmerzen
Einige Studien haben mittlerweile ergeben, dass Ingwer auch einen positiven Effekt bei Regelschmerzen haben kann. Hier wird empfohlen, mit 0,75 Gramm pro Tag zu starten und bei Bedarf die Dosis zu erhöhen.
Ingwer gegen Kopfschmerzen und Migräne
Auch bei Kopfschmerzen und Migräne kann Ingwer hilfreich sein. Gingerol wirkt entzündungshemmend und kann dazu beitragen, die Blutgefäße zu erweitern, was die Durchblutung verbessern kann. Da Migräne teilweise mit einer verminderten Durchblutung des Gehirns in Verbindung gebracht wird, kann Ingwer hier behilflich sein. Außerdem können die entzündungshemmenden Eigenschaften des Ingwers gegen Migräne und allgemeine Kopfschmerzen helfen.
Welche Wirkung hat Ingwer auf Körper und Immunsystem?
Ingwer gilt als das Super-Food in der Erkältungszeit. Einige trinken auch das ganze Jahr über Ingwer-Shots, um das Immunsystem zu unterstützen. Aber hilft das wirklich?
Ingwer gegen Erkältungen
Grundsätzlich enthält Ingwer Vitamin C, Calcium und Eisen. Das sind Stoffe, die wichtig für eine ausgewogene Ernährung sind und den Körper und das Immunsystem unterstützen. Wer Ingwertee oder -saft zusätzlich mit Zitrusfrüchten und Honig mischt, macht also nichts verkehrt.
Zusätzlich enthält Ingwer Curcumin, was eine antioxidative Wirkung hat. Dadurch wird das Immunsystem angekurbelt und die Krankheitsabwehr wird unterstützt. Das kann auch dann noch hilfreich sein, wenn die Erkältung bereits ausgebrochen ist. Wer den Effekt verstärken möchte, kann dem Ingwershot Kurkuma hinzufügen.
Die Scharfstoffe Gingerole und Shogaole regen die Durchblutung an. Dadurch können Schadstoffe besser abtransportiert werden. Die Durchblutungsförderung ist vor allem dann sinnvoll, wenn auch ein Gefühl von Kälte wahrgenommen wird. Wer schon glüht oder einen wunden Hals hat, sollte lieber auf einen milderen Tee zurückgreifen.
Wie gesund sind Ingwershots?
Wer den Geschmack von Ingwer und Schärfe mag, kann auf die klassischen Ingwershots zurückgreifen. Hier lohnt sich allerdings ein Blick auf die Zutatenliste: Viele Produkte bestehen zum Großteil aus Fruchtsaft und enthalten nur geringe Mengen Ingwer, dafür aber viel Zucker. Wenn man die kleine Dosis auf den Literpreis hochrechnet, sind die fertigen Shots außerdem recht teuer.
Ingwershots selbst herstellen
Daher lohnt es sich, Ingwershots selbst herzustellen. Dafür werden 150 Gramm Zitrone mit 85 Gramm Bio-Ingwer im Mixer zerkleinert und vermischt. Anschließend kann das Getränk durch ein Sieb gegeben werden, damit keine Fasern darin zurückbleiben. Wer möchte, kann die antientzündliche Wirkung durch Honig oder Kurkuma unterstützen.
Ist jeden Tag Ingwer schädlich?
Grundsätzlich sollte Ingwer in Maßen gegessen oder getrunken werden. Für gesunde Menschen, die nicht schwanger sind, gilt ein empfohlener Verzehr von zwei Gramm am Tag. Das bezieht sich auf getrocknetes Pulver. Wer den Ingwer lieber frisch isst, sollte nicht mehr als 50 Gramm davon zu sich nehmen. Übermäßiger Konsum kann zu Magenproblemen führen.
Wann darf man Ingwer nicht nehmen?
Allergien auf Ingwer sind zwar nicht besonders häufig, aber wer merkt, dass er auf Ingwer regiert, sollte dieses Lebensmittel in Zukunft meiden. Auch Schwangere sollten bei der Einnahme vorsichtig sein und medizinischen Rat einholen. Da Ingwer auch galletreibend sein kann, sprechen auch Menschen mit Gallensteinen vor der Einnahme am besten mit der Hausärztin oder dem Hausarzt. Das Gleiche gilt, wenn man Diabetesmedikamente zu sich nimmt: Hier wurden schon Wechselwirkungen beobachtet.
Frischer Ingwer in großen Mengen kann außerdem die Blutgerinnung hemmen. Wer Blutverdünner nimmt oder von Natur aus zu stärkeren Blutungen neigt, sollte hier besonders vorsichtig sein. Auch wenn du gerade deine Periode hast, solltest du aus diesem Grund Ingwer sparsam dosieren. Vor einer Operation sollte wegen der blutverdünnenden Wirkung lieber kein Ingwer konsumiert werden. Personen, die ohnehin kein scharfes Essen vertragen und zu Magen-Darm-Problemen oder Reizungen im Mund neigen, verzichten am besten zumindest auf rohen Ingwer.
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