In den Bestimmungen der Fluggesellschaft Delta steht geschrieben, dass einem oder einer Passagier:in das Recht auf den gebuchten Platz im Flugzeug entzogen werden kann, "wenn das Verhalten, die Kleidung, die Hygiene oder der Geruch des Fahrgastes ein unangemessenes Risiko einer Beleidigung oder Belästigung für andere Fahrgäste darstellt."
Soweit klingt das erstmal gut. Nicht zwingend auf einem Langstreckenflug neben einer Person sitzen zu müssen, die sich unangebracht verhält, ist beruhigend.
Wenn dieser Beförderungsvertrag jedoch ausgenutzt wird und Menschen ohne triftigen Grund nicht an Board ihres Fluges gelassen werden, ist das weniger beruhigend. Genau das ist kürzlich Catherine Banks, einer Veteranin des Marine-Corps, passiert. Die Amerikanerin wollte von San Francisco aus mit einem Flug von Delta Air zu ihrer Familie fliegen.
Während des Boardings – sie befand sich bereits im Flieger – wurde sie jedoch von einem Flugbegleiter zurückgerufen. Im Gespräch mit dem amerikanischen Nachrichtensender NBC Bay Area sagte Banks, sie habe zunächst nicht verstanden, dass sie gemeint war und worin das Problem liegen würde.
Der Flugbegleiter sagte ihr dann, dass ihr Shirt "bedrohlich" sei. Auf diesem stand gedruckt: "Do not give in to the war within. End veteran suicide." Zu Deutsch: "Gib dem inneren Krieg nicht nach. Schluss mit dem Selbstmord von Veteranen."
Banks versuchte ihm daraufhin zu erklären, dass sie selbst Veteranin sei. Sie habe 22 Jahre im Marine-Corps gedient und sei 15 Jahre bei der Air Force gewesen. Das sei dem Flugbegleiter jedoch egal gewesen. Er bestand darauf, dass Catherine Banks das Shirt auf der Stelle ausziehen müsse.
Diese hatte jedoch keine BH an und musste sich beim Umziehen mit dem Rücken zu dem fremden Mann stellen. Daraufhin lies man sie zurück in den Flieger – allerdings nicht auf ihren reservierten Platz mit extra Beinfreiheit, für den sie zusätzlich gezahlt hatte.
Darüber hinaus war der Flug verspätet und Banks verpasste ihren Anschlussflug. Laut NBC Bay Area hat sich Delta Air inzwischen bei Catherine Banks gemeldet, um den Fall zu klären.
Die Veteranin ist jedoch nachhaltig betroffen von dem Vorfall, sie beschreibt ihn als demütigend: "Ich fühle mich, als hätten sie mir einfach meine Seele genommen. Ich bin kein schlechter Mensch, und mit diesem T-Shirt sollte es mir erlaubt sein, mich selbst und andere Veteranen zu unterstützen".