Der Begriff "Overtourism" war dieses Jahr in aller Munde. Gerade in den Sommermonaten haben sich an beliebten Urlaubsorten wieder Massen an Tourist:innen getummelt – zum Leidwesen der Einheimischen. Die setzen sich immer häufiger zur Wehr gegen den ausufernden Massentourismus.
In Barcelona und auf Mallorca gab es beispielsweise Proteste, bei denen einige Einheimische Tourist:innen mit Wasserpistolen bespritzten. Massentourismus geht aber nicht nur der einheimischen Bevölkerung auf den Zeiger, sondern ist auch nicht unbedingt förderlich für die Umwelt- und Klimabilanz eines Landes. Stichwort: Kreuzfahrttourismus.
Griechenland hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2050 klimaneutral zu werden. Die dortige Regierung hat deshalb die "GR-eco Islands"-Initiative ins Leben gerufen, die darauf abzielt, die griechischen Inseln nachhaltiger und umweltfreundlicher zu gestalten.
Dafür sollen unter anderem erneuerbare Energien ausgebaut, Elektromobilität gefördert und speziell nachhaltige Tourismusformen angeregt werden. Drei Inseln, die Teil der Initiative sind und sich als Urlaubsziele abseits großer Touristenströme eignen, hat das Online-Portal "Reisereporter" aufgelistet.
Poros ist eine kleine Insel im Saronischen Golf, die gerade mal 60 Kilometer von der griechischen Hauptstadt Athen entfernt liegt. Dort leben 4000 Einheimische, deren Motto "Reisereporter" zufolge "Siga siga" lautet. Das soll so viel wie "immer mit der Ruhe" bedeuten.
Die Insel misst insgesamt nur 23 Quadratkilometer und besteht aus zwei Teilen. In Poros-Stadt kann man entlang neoklassizistischer Bauwerke spazieren und das Wahrzeichen der Insel entdecken: Einen Uhrturm, der auf einem Hügel thront. Von dort hat man auch die beste Aussicht auf den Sonnenuntergang.
Im größeren Inselteil Kalavria lässt sich hingegen gut die Natur genießen. Urlauber:innen können demnach durch Kiefernwälder wandern, im kristallklaren Meer tauchen oder ganz einfach am Strand entspannen. Ein Tipp des Reiseportals: Der Strand Megalo Neorio oder Limanaki tis Agapis.
Chalki oder Halki war die erste Insel der "GR-eco Islands"-Initiative. Sie wurde schon 2021 zur Modellinsel für nachhaltige Entwicklung erklärt. Dort leben ganzjährig nur 300 Menschen, viele Autos gibt es dementsprechend nicht. Eine Autovermietung sucht man laut "Reisereporter" als Urlauber:in vergebens.
Die Insel mit einer Fläche von ungefähr 28 Quadratkilometern lässt sich aber wohl auch leicht zu Fuß erkunden. In der einzigen bewohnten Stadt Nimporio (auch Emporio genannt) könne man bunte Häuser im venezianischen Stil bewundern. Am Hafen gebe es viele Tavernen, die das Ufer säumen, und Fischerboote, die im Meer schaukeln.
Ähnlich wie Poros hat auch Chalki einige traumhafte Strände zu bieten. Das Reiseportal empfiehlt Potamos (oder Pandamos), der nur rund 300 Meter von der Inselhauptstadt Nimborio entfernt liegt. Außerdem lohne sich ein Besuch der Buchten Kania und Ftenagia. Dort würden auch Tauchfans auf ihre Kosten kommen.
Schon vor ein paar Jahren landete Astypalea in den Schlagzeilen, als es seine Pläne öffentlich machte, die erste rauchfreie Insel der Welt zu werden. Dieses Ziel hat Astypalea zwar noch nicht erreicht, gehört aber trotzdem zur Initiative der nachhaltigen Inseln.
Die Inselhauptstadt ist an einem Hang erbaut worden und erinnert leicht an Santorin: Die Häuser sind weiß gefärbt und besitzen grellblaue Fensterläden. Am obersten Punkt des Hangs befindet sich eine venezianische Burg, die von zwei weißen Kirchen flankiert wird.
Gut wandern lässt es sich laut "Reisereporter" in der bergigen Landschaft Astypaleas. Wer im Urlaub lieber entspannen will, kann sich aber auch hier über Strandidylle freuen. Manche Buchten seien sandig, andere felsig, aber überall gebe es klares Meereswasser. Und das ganz ohne Touristenmassen.