Griechenland hat einiges zu bieten. Da wären zum Beispiel die traumhaften Strände, atemberaubende Landschaften und auch eine Küche, die ihresgleichen sucht. Wenig überraschend also, dass es der Mittelmeerstaat regelmäßig in die Top 10 der beliebtesten Reiseziele deutscher Urlauber:innen schafft. Auch die bezahlbaren Preise werden für viele eine Rolle spielen.
Doch seit einiger Zeit gibt es ein Umdenken in Griechenland. Bereits Anfang des Jahres hat die griechische Regierung eine "Klimaresilienzgebühr" eingeführt. Urlauber:innen mussten zwischen März und Oktober eine Gebühr von zehn Euro pro Nacht in Fünf-Sterne-Hotels, sieben Euro in Vier-Sterne-Hotels, drei Euro in Drei-Sterne-Hotels und 1,50 Euro in Unterkünften mit ein oder zwei Sternen zahlen. Diese Gebühr wird jetzt nochmal angezogen.
Für September und Oktober ist die Gebühr für Übernachtungen in Fünf-Sterne-Hotels auf 15 Euro die Nacht gestiegen, ein Sprung von fünf Euro. Auch in anderen Preisklassen gibt es Teuerungen. In Vier-Sterne-Hotels werden künftig zehn Euro pro Nacht fällig, in drei Sterne-Hotels acht Euro. Gästen steht frei, die Gebühr beim Ein- oder Auschecken zu bezahlen.
Nun verbringen Tourist:innen eher selten nur eine Nacht in Griechenland, so ein Urlaub kann sich schon mal eine Woche hinziehen. Bei sieben Tagen in einem Drei-Sterne-Hotel werden dann aufgrund der Steuererhöhung 56 Euro zusätzlich zu den eigentlichen Hotelkosten fällig.
Die Tourismusindustrie ist gar nicht glücklich mit der Situation. In einem geharnischten Brief fordert der Deutsche Reiseverband von der griechischen Regierung, eine Übergangsfrist für die Einführung er Gebühren anzubieten. Außerdem solle es Sonderbestimmungen für bereits verkaufte Pauschalreisen geben.
Schließlich können die Reiseveranstalter:innen ihren Kund:innen kaum erklären, dass sie nun einen ordentlichen Aufpreis zahlen müssen. Der deutsche Markt sei, heißt es in dem Schreiben an die griechische Tourismusministerin Olga Kefalogianni, äußerst preissensibel. Auch wenn das für alle Märkte gilt und eben keine bundesdeutsche Eigenart ist, nachvollziehbar ist der Punkt durchaus.
Die höheren Kosten könnten, argumentiert der Reiseverband weiter, zu einer nachlassenden Attraktivität Griechenlands führen. Der Präsident des griechischen Hotelierverbands, Yannis Chatzis, stimmt dem zu.
Entsprechend sagt er zum "Tagesspiegel": "Die Warnung, dass diese Gebührenerhöhung Reisende davon abhalten könnte, sich für Griechenland zu entscheiden, sollte ernst genommen werden, insbesondere da Deutschland einer der wichtigsten Quellmärkte Griechenlands ist."