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Tiktok: Frau zeigt Followern ihre Arbeit am Flughafen und wird gefeuert

"11:00 am, get fired" ist sicher nichts, was irgendwer in seinem Kalender sehen will.
"11:00 am, get fired" ist sicher nichts, was irgendwer in seinem Kalender sehen will.bild: tiktok / @brymarixx
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Frau zeigt ihre Arbeit am Flughafen bei Tiktok und wird gefeuert

Manche Dinge findet man selbst so spannend, dass man sie unbedingt mit anderen teilen muss – zum Beispiel seinen eigenen Job. Denn gleichzeitig brennen viele für ihren eigenen Beruf, wissen aber kaum, was in anderen Jobs so passiert. Praktisch also, wenn ein paar Menschen ihren Berufsalltag auf Tiktok mit anderen teilen. Das kann aber auch nach hinten losgehen.
24.08.2025, 08:1624.08.2025, 08:16
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Seinen eigenen Berufsalltag auf Social Media zu dokumentieren, ist nicht erst seit Tiktok im Trend. Egal, ob Homeoffice, Großraumbüro, Fabrik- oder Ladenarbeit: Schaut bloß alle her, wie mühelos ich das graue Arbeitsleben rocke. Hier wird gezeigt, wie der perfekte Arbeitstag angeblich aussieht: vom fancy Morgenkaffee über die stylische To-do-Liste bis hin zum After-Work-Drink.

Oft wirkt die Inszenierung irgendwie auch ein bisschen zu perfekt. Zudem fragt man sich, ob die Leute zwischen ästhetischen Schreibtisch-Set-ups und voooll informativen Erklärungen darüber, was sie gerade machen, wirklich arbeiten oder nur für die Kamera posieren.

Aber mal ehrlich: Ist ja alles legitim, solange es niemandem schadet und es sogar interessierte Zuschauer:innen gibt. Das einzige Problem: Es kann tatsächlich jemand zu Schaden kommen – die filmenden Personen selbst.

Diese Erkenntnis musste eine Tiktokerin nun auf sehr schmerzhafte Weise erlangen.

Tiktok-Userin zeigt Arbeit in Flughafen-Laden

Die Tiktok-Userin Bry Marixx ist Beauty- und Lifestyle-Influencerin mit über 135.000 Follower:innen auf Tiktok. Sie nimmt aber auch allerlei andere Videos auf und hat für lange Zeit etwa ihren Berufsalltag als MAC-Mitarbeiterin an einem Flughafen auf Tiktok gezeigt – sehr langatmig und vor allem sehr detailliert.

In ihren "Work Day in The Life"-Videos zeigte sie etwa von der Autofahrt über den Gang durch die Sicherheitskontrollen bis hin zum Öffnen des Ladens den Morgen einer Frühschicht.

Viele User:innen waren unter einigen Posts bereits skeptisch, wie viele Interna sie in ihren Videos zeigt und ob sich das nicht rächen kann – genau das tat es nun.

Vor einigen Tagen postete die Tiktokerin ein Video mit dem Titel "The plot twist nobody asked for". Darin ist sie in Tränen aufgelöst und mit zerlaufener Schminke zu sehen, wie sie sagt: "Ich liebe meinen Job. Ich würde niemals etwas tun, um ihn zu gefährden."

Flughafen feuert Tiktokerin: Verstoß gegen Social-Media-Regeln

Doch es hilft nichts, sie hat offensichtlich mit ihren Videos ihren Job gefährdet. So erklärte sie in einem neuen Video, wie es dazu kam, dass ihr gekündigt wurde. Sie habe zwar nichts Illegales getan, jedoch gegen Social-Media-Richtlinien ihres Unternehmens verstoßen.

Viel mehr ins Detail ging die Tiktokerin nicht, was für Verwirrung und Diskussionen in ihrer Community sorgt. Mittlerweile gibt es zudem zu ihrer Kündigung einige Reaction-Videos auf der Plattform.

In einem Clip erklärte eine Userin, die nach eigenen Angaben Flugbegleiterin ist, um welche Richtlinien es gehen könnte und zeigte sich schockiert von Bry Marixx' Naivität.

Problematisch sei vor allem, dass Bry Marixx in einem ihrer Videos einen Sicherheitsausweis gefilmt hat, als sie durch die Kontrolle ging. Sie selbst habe als Flugbegleiterin zwar einen anderen Ausweis, doch sie und ihre Kolleg:innen würden regelmäßig davor gewarnt werden, diesen zu filmen, auf Social Media zu teilen, und sie weiß demnach, dass es bei ihrem Sicherheitsausweis genauso ist.

Andernfalls hätten es Kriminelle nämlich viel einfacher, diesen zu kopieren, wenn sie sein Aussehen einfach auf Tiktok finden. Unter Bry Marixx' Videos wiesen andere User:innen zudem leicht spöttisch darauf hin, dass sie in einem aktuellen Video ziemlich offensichtlich auf der Tastatur im MAC-Laden einen persönlichen Code eingab.

Dennoch ist letzteres anscheinend nicht ausschlaggebend für ihre Kündigung. Diese wurde der Betroffenen zufolge nämlich vom Flughafen ausgesprochen. Mit MAC hingegen stehe sie weiterhin in einem "sehr guten Verhältnis" und derzeit prüfe sie "weitere Möglichkeiten einer Zusammenarbeit mit MAC", wie sie unter dem Video ihres Kündigungs-Tages schrieb.

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