Da will man einmal im thailändischen Restaurant bestellen und bei einer authentischen Pho den Tag ausklingen lassen – doch dann das: Ein Gebilde schwimmt im Essen, das mehr an ein Alien erinnert, als an etwas Genießbares.
Na gut, es muss sich nicht zwangsläufig um etwas Ekliges handeln, auch wenn es erstmal eklig aussieht. Doch besser mal vorsichtshalber im Internet recherchieren. Im einen Fall kann einige Momente später die große Erleichterung folgen. Dass es aber auch anders gehen kann, zeigt nun leider ein Beispiel von Reddit.
Ein User der Plattform entdeckte besagtes alienhaftes Gebilde in seinem Essen und präparierte es sorgfältig auf einem Küchenpapier. Er fotografierte es und fragte im Thread direkt: "Was ist dieses Ding in meinem Thai Gericht?" Für solche, die auf dem Foto nicht schon genug erkennen, ergänzte er die Beschreibung der Zutat als "lang und nudelähnlich", mit "kleinen stacheligen Ranken".
Die Kommentare in dem Thread sind sich einig: Bei dem Ungestüm handle es sich um "Tripe", eine Form von Kutteln. Genauer gesagt um "Omasum Tripe", zu Deutsch: "Blättermagen" von Rindern.
Zur Einordnung sind hier die einzelnen Teile des Rindermagens, die zu Kutteln verarbeitet werden können:
Neben der Thai-Küche ist der Omasum, der Blättermagen, auch in der chinesischen, vietnamesischen, italienischen und mexikanischen Küche eine authentische Zutat.
Dabei hat es richtig zubereitet keinen starken Eigengeschmack, sondern übernimmt den Geschmack von dem Gericht. Vor allem aber fügt er eine zusätzliche Textur zu dem Gericht hinzu. Omasum darf nur sehr kurz gekocht werden – je nach Rezept maximal eine Minute.
Wenn der Blättermagen eine Nudel-Sorte wäre, könnte die perfekte Konsistenz von Omasum als "al dente" beschrieben werden. Wenn er zu lange gekocht wird, droht man ewig auf der dann gummiartigen Zutat herumzukauen.
Wer jetzt mit einem Gericht mit der Zutat Omasum die nächste Dinnergesellschaft überzeugen möchte, sollte aufpassen: Der Blättermagen kann sowohl gesäubert als auch ungesäubert gekauft werden. Bei letzterer Option droht eine unheimliche Sauerei bei der Zubereitung in der heimischen Küche.