Leben
Geld & Shopping

Supermarkt: Preise für Orangensaft explodieren immer weiter

ARCHIV - 05.04.2016, Sachsen, Dresden: Orangen und ein Glas Orangensaft stehen auf einem Tisch. (zu dpa: �Safthersteller Valensina kauft Anteile von thail�ndischem Investor zur�ck�) Foto: Arno Burgi/d ...
Teures Vergnügen: Die Preise für O-Saft haben deutlich angezogen.Bild: dpa-Zentralbild / Arno Burgi
Geld & Shopping

Bis zu vier Euro pro Liter: Darum ist Orangensaft gerade so teuer

16.01.2025, 08:04
Mehr «Leben»

Die Lebensmittelpreise sind in Deutschland weiterhin hoch. Manche Verbraucher:innen müssen sich im Supermarkt ganz genau überlegen, welche Produkte sie in den Einkaufswagen legen und welche lieber nicht.

Einer Umfrage des Verbraucherzentrale Bundesverbands zufolge müssen sich aktuell 29 Prozent der Befragten in anderen Bereichen des Alltags einschränken, um ihren Lebensmitteleinkauf bezahlen zu können.

Watson ist jetzt auf Whatsapp
Jetzt auf Whatsapp und Instagram: dein watson-Update! Wir versorgen dich hier auf Whatsapp mit den watson-Highlights des Tages. Nur einmal pro Tag – kein Spam, kein Blabla, nur sieben Links. Versprochen! Du möchtest lieber auf Instagram informiert werden? Hier findest du unseren Broadcast-Channel.

Ende des vergangenen Jahres fiel unter anderem die Teuerung bei Speiseölen und -fetten auf. Gerade bei Butter und Olivenöl schielten viele Verbraucher:innen auf Angebote im Supermarkt. Nun fällt aber auch ein anderes Produkt mit Preiserhöhungen auf.

Schlechte Orangenernte in Brasilien sorgt für hohe Saftpreise

Orangensaft ist aktuell so teuer wie schon lange nicht mehr. Der Marktführer "Hohes C Milde Orange" kostet bei Edeka aktuell 3,99 Euro, berichtet der "Spiegel". Vor knapp einem Jahr habe das gleiche Produkt noch 2,39 Euro gekostet; in diesem Zeitraum hat es also eine Preissteigerung von 67 Prozent gegeben.

Laut der Verbraucherorganisation "Foodwatch" muss man für O-Saft auch beim Discounter aktuell tiefer in die Tasche greifen. Für die Aldi-Eigenmarke Rio d'Oro zahle man statt 2,29 aktuell 2,99 Euro.

Der Grund: Brasilien hat wohl die schlechteste Orangenernte seit 1988 eingefahren. Der Gesamtverband der brasilianischen Zitruswirtschaft, "Fundecitrus", rechnet laut "Spiegel" in den Hauptanbaugebieten mit einem Ernterückgang von knapp 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Das hat deshalb auch Konsequenzen für die Preise in deutschen Supermärkten, weil Brasilien der weltweit größte Produzent von Orangensaft ist; sein Weltmarktanteil liegt bei 80 Prozent.

Verbraucher müssen nicht nur mit Preiserhöhungen rechnen

Dass die Ernten so schlecht ausfallen, ist auf die Klimakrise zurückzuführen. Besonders wenn Hitzewellen und Dürren vermehrt in der Blütezeit auftreten, tragen die Pflanzen weniger Früchte. Außerdem sind die Pflanzen durch extreme Wetterlagen anfälliger für Krankheiten, berichtet der "Spiegel".

Der brasilianische Verband zeigt sich wenig optimistisch. Es brauche Zeit und erhebliche finanzielle Investitionen, um die Plantagen in Brasilien gegen die Umwelteinflüsse zu rüsten. Das Preisniveau für O-Saft aus dem Supermarkt könnte also weiterhin hoch bleiben.

"Unter drei Euro pro Liter kann der Orangensaft im Handel gar nicht kostendeckend angeboten werden", erklärt auch der Geschäftsführer des Verbands der deutschen Fruchtsaftindustrie Klaus Heitlinger gegenüber dem "Spiegel".

Doch Verbraucher:innen müssen nicht nur mit Preiserhöhungen rechnen. Teilweise verändern die Hersteller auch die Verpackungsgrößen; dann spricht man von "Shrinkflation". Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg nennt gegenüber dem Magazin beispielsweise die Firma Valensina, die die Füllmenge ihrer Flasche von einem Liter auf 700 Milliliter reduziert habe.

In anderen Fällen bleibt sowohl die Verpackungsgröße als auch der Preis gleich, dafür sinkt allerdings der Fruchtsaftanteil. Im "Trinkgenuss Orange" vom Hersteller Granini sind mittlerweile nur noch 50 Prozent Orangensaft enthalten, zuvor waren es noch 100 Prozent gewesen; der Preis ist dabei gleich geblieben. Kein Wunder also, dass das Produkt zur Wahl für die Mogelpackung des Jahres steht.

ING Bank stampft etablierten Service für Überweisungen ein

Durch Online-Banking ist es in den vergangenen Jahren einfach geworden, den Kontostand zu überprüfen, Überweisungen zu tätigen und Daueraufträge einzurichten. Statt in die nächste Bankfiliale zu gehen, lassen sich Bankgeschäfte ganz bequem von der Couch aus erledigen.

Zur Story