Click and Collect ist spätestens mit der Corona-Pandemie in den deutschen Einzelhandel eingezogen. Die Möglichkeit, etwas online zu bestellen und dann vor Ort abzuholen, rettete viele Geschäfte über die Lockdowns. Kund:innen durften sie zeitweise nicht in den Laden lassen.
Diese Art des Shoppings ist nicht nur bequem, da die Menschen Zeit sparen und nicht tagelang auf den Versand der Ware warten müssen, sie kann auch den Geldbeutel schonen. Schließlich spart man sich die Versandkosten.
Während Click and Collect im Einzelhandel sich mittlerweile als Standard etabliert hat, ist es im Lebensmittelhandel noch nicht so verbreitet. Abholstationen gibt es bisher nur bei Rewe und dem Drogeriemarkt dm.
Doch es kommt Bewegung in die Sache. Jetzt geht eine große deutsche Discounterkette mit Click and Collect an den Start.
Die Supermarktkette Aldi Süd testet Abholstationen, wie die "Lebensmittelzeitung" berichtet. Noch im Juli möchte der Discounter Click and Collect an mehreren Standorten erproben.
Konkret richtet Aldi Süd ab kommender Woche Abholstationen an drei Standorten ein. Die Pilot-Aldis befinden sich in Düsseldorf und Mülheim an der Ruhr, wo das Unternehmen seinen Sitz hat.
"Ab dem 15.07.2024 findet, wie geplant, ein zeitlich und regional begrenzter Test im Bereich 'Click and Collect' an drei Test-Standorten statt", bestätigt Aldi Süd der "Lebensmittelzeitung" auf Anfrage.
Die Abholstationen sind in Containern untergebracht, die sich auf dem Filialparkplatz befinden. Diese seien zum Teil schon seit dem vergangenen Jahr eingerichtet gewesen, wurden aber zunächst nicht in Betrieb genommen.
Jetzt geht die Unternehmung an den Start. Laut "Lebensmittelzeitung" sollen Kund:innen die Bestellungen über die Plattform mein-aldi.de aufgegeben können.
Bewohner:innen außerhalb der Test-Regionen sollten sich vorerst nicht allzu große Hoffnungen auf eine bundesweite Ausdehnung des Angebots machen. Denn die Führungsriege bei Aldi Süd ist laut "Lebensmittelzeitung" wohl eher skeptisch, was die Wirtschaftlichkeit des Click and Collects angeht.
Auch andere Discounter vermeiden bislang Investitionen in solche Abholstationen. Die Lesart lautet, dass das Click and Collect sich tendenziell negativ auf die Umsätze im stationären Geschäft auswirkt.
Vielmehr ginge es Aldi Süd mit dem Pilot-Projekt darum, Prozesse kennenzulernen und Praxiserfahrungen zu sammeln. Schließlich ist das Click and Collect für Aldi Süd ein komplett neuer Geschäftsbereich.
Solche Versuche macht der Lebensmittel-Riese regelmäßig, und das nicht nur im Heimatland Deutschland. Weitere Versuchsprojekte gibt es etwa in Großbritannien und der Schweiz.
Bereits seit dem vergangenen Jahr testet die Supermarktkette den Lieferdienst "Mein Aldi". Auch dieses Angebot beschränkt sich auf die Region rund um die Firmenzentrale. Bestellen können Kund:innen in Mülheim an der Ruhr, Duisburg und Oberhausen.
Auch den Lieferservice wird es vorerst nicht woanders geben. Ende letzten Jahres hat Aldi Süd angekündigt, das Angebot erst einmal nicht auszubauen.