Dass die Lieblingsschokolade oder die Nudelsorte des Vertrauens im Supermarkt stets verfügbar sind, ist längst keine Selbstverständlichkeit mehr. Denn erst sind die Regalreihen durch die Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Hamsterkäufe ausgedünnt worden. Dann haben Lieferengpässe in Folge des Krieges in der Ukraine und inflationsbedingte Preiskonflikte mit den Herstellern ihr Übriges getan.
Für die Kundschaft sind die Folgen noch immer zu spüren. Erst seit kurzem sind zum Beispiel die Schokotafeln von Ritter Sport wieder bei Rewe erhältlich. Monatelang stritten sich Hersteller und Markt über Preisgestaltung und Lieferbedingungen. Auch Rewe-Konkurrent Edeka lieferte sich jahrelang einen Streit mit dem US-Konzern Mars, dem neben dem gleichnamigen Schokoriegel auch Marken wie Airways, Twix und Whiskas gehören.
Jetzt, nach rund anderthalb Jahren, zeichnet sich jedoch ein Ende des Streits an. Viele Kund:innen dürfte das freuen.
Denn wie Mars am Montag gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" bestätigte, hat sich das Unternehmen mit Edeka geeinigt. "Unser Interesse ist es, partnerschaftlich und erfolgreich mit allen Handelsunternehmen zusammenzuarbeiten", teilte eine Mars-Sprecherin dem Bericht zufolge mit.
Edeka erklärte demnach, es seien "für alle Kategorien bereits die Bestell- und Lieferzeitpunkte definiert". Gestartet werde mit der Kategorie Kaugummis, die bereits bestellt werden können. Die übrigen Produktkategorien folgen dann schrittweise. Bis alle Mars-Marken wieder in den Regalen stehen, können allerdings noch Wochen vergehen.
Zu den Details des Preisstreits wollten sich weder Mars noch Edeka der Zeitung gegenüber äußern. Medienberichten zufolge hatte Mars allerdings eine Preiserhöhung von 20 Prozent gefordert. Bevor es zur Einigung kam, hieß es in Branchenkreisen, dass darüber hinaus nur rund die Hälfte aller 400 Mars-Produkte wieder in den Läden auftauchen könnte.
Die große Länge des Streits zeigt, wie hart die Konfliktparteien gestritten haben müssen. Im Gegensatz zu Discountern wie Lidl und Aldi ist Edeka stärker auf Markenprodukte angewiesen. Die Hersteller wiederum verweisen auf gestiegene Kosten für Energie, Löhne, Logistik und viele Rohstoffe.
Gegenüber "FAZ" bewertet Stephan Rüschen, Professor für Lebensmittelhandel an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Heilbronn, die Einigung zwischen Mars und Edeka. "Die Bereitschaft, lange Verhandlungsschmerzen auszuhalten, hat zugenommen", erklärt er. Er sieht bei dem Streit keinen Gewinner und urteilt: "Beide Seiten haben darunter gelitten."