Das Leben wird teurer: Als Folge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine haben sich die Kosten für Energie und Lebensmittel drastisch erhöht. Das Statistische Bundesamt hat ermittelt, dass die Inflationsrate im April ganze 7,4 Prozent betragen hat. Im März waren es 7,3 Prozent. Insbesondere Beschäftigte im Niedriglohnsektor leiden unter den Preiserhöhungen.
Um seine Angestellten zu entlasten, hat die Discounter-Kette Aldi deshalb den Mindestlohn seiner Angestellten von 12,50 Euro auf 14 Euro pro Stunde erhöht.
"Alles wird aktuell teurer und das spüren natürlich auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Aldi Süd", teilte der Discounter in einer Pressemitteilung mit. Auch das Schwesterunternehmen im Norden zieht mit. "Alle Mitarbeiter, die inklusive aller Zulagen bislang unter 14 Euro brutto pro Stunde verdienen, bekommen dann mehr Geld", heißt es vonseiten eines Aldi-Nord-Sprechers.
Die Lohnerhöhung soll bereits ab Juni gelten und liegt weit über dem gesetzlichen Mindestlohn von 10,45 Euro, der ab Juli dieses Jahres eingeführt wird.
Die übertarifliche Vergütung gilt auch für Auszubildende. "Ab August werden die Gehälter für alle Auszubildenden um 100 Euro angehoben: auf 1100 Euro im ersten Jahr, 1200 Euro im zweiten Jahr und 1350 Euro im dritten Jahr", erklärte ein Aldi Süd-Sprecher in einem Pressestatement.
Der Discounter möchte damit "die Ausbildung für junge Menschen attraktiver machen". Denn im Vergleich zum Studium verliere diese immer mehr an Bedeutung. Diese These wird auch unterstützt durch aktuelle Daten: Laut Angaben des Statistischen Bundesamts begannen im Jahr 2020 erstmals mehr Menschen ein Hochschulstudium als eine Berufsausbildung.
Aldi ist übrigens nicht der erste Konzern, der seine Löhne an die Inflation angepasst hat. Die britische Supermarktkette "Morrison" bezahlt seinen Angestellten etwa ab sofort einen Mindestlohn von 10 Pfund – zuvor lag der Wert noch bei 9,20 Pfund. Außerdem reduzierte der Konzern als weitere Maßnahme die Preise von mehr als 100 Hauptprodukten. Darüber berichtete erstmal das Nachrichtenportal "The Grocer".
(fw)