Heizöl, fehlende Rohstoffe, Container-Krisen und die anhaltende Inflation lassen viele Verbraucherpreise explodieren. Ein einziger Blick in die Regale der Supermärkte reicht, um zu bestätigen, was die "Lebensmittel Zeitung" nun berichtet: Händlern geht Sonnenblumen- und Rapsöl aus, die Preise dafür steigen.
War eine Flasche Speiseöl im vergangenen Jahr zum Teil noch für unter einem Euro zu haben, liegt der niedrigste Preis aktuell bei rund 1,80 Euro. Mittlerweile sind Produkte wie Olivenöl oder Rapsöl vollends aus vielen Prospekten verschwunden. Sonderangebote? Fehlanzeige. Aldi Süd beschränkte zuletzt sogar die Abgabe des Rapsöls der Eigenmarke auf vier Flaschen pro Kunde.
Die Gründe sind vielfältig. Die Lage in der Ukraine könnte die Situation in nächster Zeit sogar noch weiter verschärfen.
Wie ein Industrievertreter der "LZ" verriet, handele es sich bei den Gründen für Teuerungen um "eine Verkettung von ungünstigen Faktoren": schlechten Ernten, Pandemie-Folgen sowie steigende Herstellungskosten, welche an Kunden weitergegeben werden.
Gleichzeitig seien im vergangenen Jahr zwei große Hersteller in Europa aus der Produktion von abgefülltem Speiseöl ausgestiegen. Auch die gesunkene Rentabilität der Branche sowie Verzögerungen in der Logistik werden von vielen Experten als Gründe angegeben.
Der Krieg in der Ukraine könnte die Situation nun noch weiter verschärfen, erklärte Momme Matthiesen, Geschäftsführer des Verbands der ölsaatenverarbeitenden Industrie (OVID) gegenüber dem Verbraucherportal "CHIP". Das osteuropäische Land ist einer der wichtigsten Exporteure von Sonnenblumen- und Rapssaaten. Die Versorgungssicherheit in Deutschland sei zumindest noch nicht in Gefahr, so Matthiesen.
(abd)