Rund 92 Liter Bier haben die Deutschen im vergangenen Jahr im Durchschnitt pro Person getrunken. Zwar ist der Trend rückläufig, das Trinken des Gebräus ist aber offenbar immer noch untrennbar mit der DNA der Deutschen verwoben.
Dass Bier in Deutschland sehr beliebt ist, belegen auch die Zahlen: Laut dem "Bier Atlas", einer repräsentativen Befragung von 1031 Bundesbürgern zwischen 16 und 69 Jahren, trinken 69 Prozent der Deutschen gerne das Getränk.
Doch das Bier-Trinken wird teurer.
Mit dem andauernden Krieg in der Ukraine und der Inflation müssen sich die Verbraucher:innen zum 1. Dezember nun auf eine weitere Preiserhöhung einstellen – bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr.
Bereits im Mai wurden unter anderem die Preise der beliebten Marken "Jever", "Schöfferhofer" und "Berliner Kindl" erhöht. Laut Informationen von "Ruhr24" kündigt nun die Radeberger-Gruppe – die größte Brauerei-Gruppe Deutschlands – an, zeitnah die Preise erneut zu erhöhen.
Der Grund: Die gestiegenen Preise spiegeln sich laut Radeberger in nahezu allen Unternehmensbereichen wider. Ob Energie- und Betriebsstoffe, Logistik und Vermarktung oder Qualitätssicherung und Instandhaltung: Der Branchenprimus berichtet von einem "immensen Kostendruck". Neben den gestiegenen Energiepreisen seien vor allem die Materialkosten für Kronkorken sowie für Kohlensäure enorm im Preis gestiegen.
Von den Entwicklungen sind folglich auch andere Marken betroffen, die ihrerseits alsbald mit Preiserhöhungen nachziehen könnten.
Laut der "Berliner Zeitung" ist auch der Preis für Europaletten gar um 150 Prozent angestiegen. Für Holger Eichele, den Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauerbunds, sei es dementsprechend:
Auch wenn die Radeberger-Gruppe aus "Wettbewerbsgründen" noch keine konkreten Angaben zum Ausmaß der Preiserhöhungen machen möchte, gehen Deutschlands Brauereiverbände von einem Preisanstieg von circa 30 Prozent aus, wie Stefan Fritsche, der Vize-Chef des Brauereiverbands Berlin-Brandenburg, berichtet.
Wenn in der nächsten Woche das Oktoberfest beginnt, wird der ohnehin hohe Bierpreis dort bereits zu spüren sein. Wiesn-Besucher müssen also tief in die Tasche greifen: Eine Maß rangiert in diesem Jahr etwa in allen Wiesn-Zelten zwischen 12,60 Euro und 13,80 Euro. Das entspricht einer Preissteigerung von 15,77 Prozent im Vergleich zu 2019.
In Deutschland liegt die Inflation aktuell bei 7,9 Prozent. Für den Herbst erwartet die Bundesbank sogar eine Inflationsrate von zehn Prozent. Ein Sinken der Preise ist also nicht in Sicht.
(sf)