Das Lebensmittelunternehmen Dr. Oetker ist aus dem Markt für Tiefkühlprodukte nicht wegzudenken. 1970 brachte es die erste Tiefkühlpizza Deutschlands heraus.
Seitdem sind viele weitere Hersteller dazu gekommen und der Konkurrenzdruck gestiegen. Dr. Oetker ist laut Bundeskartellamt zwar weiterhin Marktführer, gefolgt von Wagner, das zum Lebensmittelriesen Nestlé gehört ...
... doch der Umsatz von Tiefkühlpizzen ist bei Dr. Oetker im ersten Halbjahr 2024 zurückgegangen. Insbesondere der Erfolg der "Premium-Pizzen" von Gustavo Gusto in den letzten Jahren dürfte dem Bielefelder Unternehmen zu schaffen machen.
Jetzt reagiert Dr. Oetker und bringt eine eigene Premium-Pizza heraus – zu einem stolzen Preis.
Dr. Oetker bringt eine eigene Premium-Pizza auf den Markt, wie die "Lebensmittel Zeitung" berichtet. Die "Suprema" soll demnach ab September in den Verkauf gehen. Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 5,49 Euro liegt sie deutlich über dem Branchenschnitt.
Die neue Tiefkühlpizza wird es in drei verschiedenen Varianten geben: Margherita, Salame Romano und Calabrese & 'Nduja Tipo, die neben würziger Salami auch mit Paprikawürfeln und Chili-Honig belegt ist. Die Pizzen haben einen Durchmesser von rund 30,5 Zentimetern.
Zuletzt hatte Dr. Oetker mit Umsatzeinbußen im Tiefkühlsortiment zu kämpfen, wie die "Lebensmittel Zeitung" berichtet. Marktforschungsdaten zeigten im ersten Halbjahr 2024 einen Rückgang bei Pizzen und Snacks um 2,3 Prozent. Gleichzeitig sei der Umsatz im gesamten Markt für Tiefkühlpizzen um drei Prozent gesteigert worden.
Mit dem Umbau des Sortiments möchte Dr. Oetker dem Trend nun offenbar entgegenwirken. "Pizza ist für Dr. Oetker von besonderer strategischer Bedeutung und die umsatzstärkste der drei Kategorien Kuchen, Dessert und Pizza", teilte das Unternehmen auf Anfrage der "Lebensmittel Zeitung" mit. Der Markt sei "durch eine hohe Dynamik geprägt".
Laut der Zeitung müssen für die neue Pizza die "Culinaria"-Reihe sowie einige Sondereditionen weichen. Die Produktion am Pizza-Werk im rheinland-pfälzischen Wittlich sei deutlich umgebaut worden. Die bisherige Kapazität von rund 1,5 Millionen Pizzen am Tag sei laut dem Unternehmen "maßgeblich gesteigert worden".
"Es handelt es sich um die größte Einzelinvestition, die wir bei Dr. Oetker bisher für eine neue Pizza-Linie getätigt haben", betont das Unternehmen gegenüber der "Lebensmittel Zeitung".
Die neue Pizza dürfte als eine Reaktion auf den Erfolg von Gustavo Gusto zu verstehen sein. Das Unternehmen aus dem oberbayerischen Gartenberg verkauft erst seit einigen Jahren deutschlandweit.
Seit der Eröffnung eines zweiten Werks in Thüringen 2022 konnte Gustavo Gusto seinen Umsatz deutlich steigern, auch in diesem Jahr. Laut "Lebensmittel Zeitung" hat das Unternehmen seinen Umsatz im ersten Halbjahr um rund ein Drittel gesteigert.