Supermarkt-Produkte kommen und gehen, einige könnten demnächst aber für immer gestrichen werden.bild: imago images/stock&people
Supermarkt
Ob Acai-Beeren, Chiasamen oder Fermentiertes wie Kombucha und Kimchi – wenn sich ein neuer Food-Trend anbahnt, ist der Hype real und die Wunderbeere oder das Superfood plötzlich überall. Und seien wir ehrlich: Wer hat sich nicht schon plötzlich fitter, wacher, fähiger und generell wie ein besserer Mensch gefühlt, nach so einer Açai-Bowl oder einem Spinat-Smoothie?
Doch während alle Welt von Beeren und Samen schwärmt, drohen einige andere Lebensmittel gänzlich unterzugehen. Im Verlierer-Regal stehen unsexy Produkte wie Schmalz oder Kondensmilch, von denen sich niemand Superkräfte verspricht. Für diese und für einige andere vergessene Produkte gibt es nun von Verbraucher-Expert:innen düstere Prognosen.
Watson ist jetzt auf Whatsapp
Jetzt auf Whatsapp und Instagram: dein watson-Update! Wir versorgen dich
hier auf Whatsapp mit den watson-Highlights des Tages. Nur einmal pro Tag – kein Spam, kein Blabla, nur sieben Links. Versprochen! Du möchtest lieber auf Instagram informiert werden?
Hier findest du unseren Broadcast-Channel.
Supermarkt: Diese Lebensmittel sind Auslaufmodelle
Laut einer Studie des Marktforschungsinstituts GfK könnten in den nächsten Jahren einige Produkte komplett aus den Supermarkt-Regalen verschwinden. Genannt werden unter anderem: Schmalz, Sauerkraut, Rotkohl-Konserven, Kondensmilch und Kaffeefilter.
Sauerkraut ist laut einer Studie im Supermarkt vom Aussterben bedroht.Bild: dpa-Zentralbild / Patrick Pleul
Als Gründe werden veränderte Essgewohnheiten sowie die Tatsache genannt, dass die vor 1952 geborene Generation der "Wiederaufbauer" langsam ausstirbt. Gewisse Nahrungsmittel würden Gefahr laufen, "zu Auslaufmodellen des kulinarischen Erbes unserer Großeltern zu werden", sagt Handelsexperte und Studienautor Robert Kecskes.
Die Studienmacher:innen untermalen ihre Einschätzung mit Zahlen. Tierische Speisefette wie Schmalz sind zum Beispiel in der älteren Generation nach wie vor beliebt, werden von jüngeren Menschen aber kaum gekauft. Denn in diesen Generationen ist der Trend zur pflanzlichen Ernährung stärker.
Beim Schmalz entfallen ganze 41 Prozent des Umsatzes auf die Generation der Wiederaufbauer. Mehr als 36 Prozent der Kund:innen sind Babyboomer (57 bis 71 Jahre alt), knapp 17 Prozent werden der Generation X (42 bis 56) zugerechnet. Nur 6 Prozent des Umsatzes kommen dagegen von Millennials (27 bis 41) und der noch jüngeren Generation der iBrains (12 bis 26).
Schmalz werde unter jungen Menschen noch weiter an Bedeutung verlieren, lautet die Prognose von Robert Kecskes. Auch weil der Umsatzanteil der jüngeren Generationen – Millennials und iBrains – 2024 bei Gütern des täglichen Bedarfs mehr als doppelt so hoch war (29 Prozent) wie der durch die Wiederaufbauer erbrachte (14 Prozent).
Veggie-Trend mit Folgen im Supermarkt?
Auch bei pflanzlichen Alternativen zu Milchgetränken, Sahne-Produkten, Joghurt, Quark und Desserts ist ein deutlicher Trend zu verzeichnen, allerdings in die andere Richtung. Menschen unter 42 Jahren machen bei diesen Produkten fast die Hälfte des Umsatzes aus, Babyboomer nur 6 Prozent. Die Zukunft in diesem Produktbereich dürfte also rosig aussehen.
Düster könnte es hingegen für Produkte wie Kondensmilch, Kaffeesahne und Kaffeefiltertüten werden. Denn Wiederaufbauer und Babyboomer sind für jeweils zwei Drittel des Umsatzes verantwortlich, nur gut 10 Prozent kommt von Millennials und iBrains.
Wenig besser steht es um Sauerkraut- und Rotkohl-Konserven. Hier stammen nur etwas mehr als 15 Prozent der Erlöse von Millenials und iBrains.
Schmalz, Kondensmilch und Co. bleibt also nur eine Rettung: Sie müssen zum Hype-Produkt 2025 werden. Zumindest beim Sauerkraut stehen die Chancen dafür nicht schlecht – das ist schließlich auch fermentiert.
Wer häufig auf Autobahnen unterwegs ist, kennt sie: die stillen Örtchen von Sanifair. Gegen eine kleine Gebühr kann man sich hier auf Raststätten eine Pause gönnen – und bekommt einen Teil des gezahlten Betrags in Form von Wertbons zurück. Diese Bons lassen sich dann in den angeschlossenen Shops einlösen.