Edeka steckt tief im Streit mit dem französischen Kosmetikhersteller L'Oréal. Wie die "Lebensmittelzeitung" berichtet, sollen rund 150 Produkte in mehreren Supermarkt-Regionen nicht mehr bestellbar sein. Neben der französischen Firma soll auch der Kaffeehersteller Melitta höhere Preise verlangen.
An der Kosmetikfirma liegt es nach eigenen Aussagen nicht, dass es in den Supermarktfilialen an Produkten fehlt. "L'Oréal ist gegenüber Edeka lieferfähig", teilt der Konzern mit.
Mehr will L'Oréal aber nicht verraten, denn die Preisverhandlungen seien vertraulich. Auch Edeka will sich zu den Streitigkeiten nicht äußern, heißt es in dem Bericht.
Bei Melitta hingegen soll der Firma die Lieferungen gegenüber Edeka eingestellt haben. Bei der Firma aus Minden sind aber nicht die Kaffeeprodukte selbst, sondern Müll- und Gefrierbeutel von Preisstreit betroffen. Auch Melitta wolle sich zu laufenden Verhandlungen nicht äußern, heißt es.
Grund für die Preiserhöhung bei den Unternehmen sind steigende Rohstoffpreise. Andere Kosmetikhersteller wie Beiersdorf, Henkel oder Estée Lauder haben bereits angekündigt Preiserhöhungen an die Kunden weiterzugeben, L'Oréal hielt sich dagegen bisher bedeckt.
Vor einiger Zeit lieferte sich Edeka eine Auseinandersetzung mit dem Lebensmittelkonzern Nestlé, was ebenfalls dazu führte, dass der Supermarkt mehrere Produkte des Schweizer Unternehmens aus dem Sortiment nahm.
Edeka-Vorstandschef Markus Mosa kündigte einen "harten Winter" für die Supermarktkette an. Die Differenzen sollen weiterhin bestehen, lauten die Berichte.
L'Oréal hingegen braucht sich kaum Gedanken zu machen. Der Konzern konnte vom Sommer – der weitgehend von Corona-Restriktionen verschont geblieben war – profitieren. Um insgesamt 13,6 Prozent soll der Konzernumsatz im dritten Quartal dieses Jahres angewachsen sein und lag damit über dem des Corona-Vor-Jahres 2019.
Auch besonders in Deutschland und Großbritannien konnte sich der französische Konzern in Sachen Marktanteile durchsetzen. Dazu kommt: L'Oréal will das Onlinegeschäft ausbauen. In der Zukunft sollen die Internetgeschäfte rund 40 Prozent der Umsätze des Konzerns ausmachen.
(lfr)