Lidl konkurriert mit Aldi, Rewe und Netto und setzt dabei auf große Emotionen im Werbeclip.Bild: imago / Sven Severing
Supermarkt
Wer sich heutzutage durch die TV-Landschaft zappt, landet häufig nach wenigen Minuten in einem Werbeblock. Wo früher der Spee-Fuchs noch vorrechnete, wie viel Geld mit seinem Waschmittel zu sparen sei, oder ein Automechaniker auf den schnellen Service für die Reparatur von Glasscheiben hinwies, gestalten sich Werbespots heute oft ganz anders.
Automarken werben mit Freiheit, Versicherungen mit Bauprojekten und Baumärkte mit Monstern. Dabei sollen potenziellen Kund:innen keine Vorträge über Vorteile und Produktspektrum gehalten werden. Stattdessen sollen die Clips Marken mit positiven Emotionen verbinden.
Damit das funktioniert, hat sich die Einzelhandelskette Lidl einen ausgezeichneten Fachmann ins Haus geholt. Für den neuen Werbeclip zur Weihnachtszeit heuerte der schwäbische Konzern sogar einen Oscar-Preisträger an.
Oscar-Preisträger inszeniert für Lidl weihnachtlichen Werbespot
In knapp vier Minuten nimmt der neue Lidl-Clip, der zur Veröffentlichung in mehr als dreißig Ländern geplant ist, die Zuschauer:innen vor den TV-Geräten auf ein kitschig-schönes Weihnachtsdinner mit. Bei dem ein oder anderen dürfte angesichts des Werbeclips eine Träne fließen.
Die Geschichte handelt vom Weihnachtsabend eines kleinen Mädchens namens Luisa. Es beginnt damit, dass beim Schlittenfahren ein Kind nicht mitmachen kann. Es ist anzunehmen, dass es dem Kind an Geld für das Gefährt mangelt.
Luisa, vom Eindruck des armen Kindes betrübt, hilft anschließend einer älteren Dame, die ihre Einkaufstasche, stilecht von Lidl, fallen gelassen hat. Als Belohnung fürs Aufheben gibt es ein Paar magische Glocken.
Als sie diese dann beim Weihnachtsfest dazu nutzt, den ekligen Rosenkohl gegen leckere Süßigkeiten auszutauschen, beginnt ein Überbietungswettbewerb in der Familie. Vom Waschbär aus Plüsch, der plötzlich zum Leben erwacht, bis hin zum Lebkuchenmännchen in Godzilla-Format steigert sich das Wunschkonzert.
Supermarkt verbreitet die frohe Botschaft von Nächstenliebe und Konsum
Bis Luisa plötzlich der Gedanke an den armen Jungen von der Schlittenpiste heimsucht. Dann schnappt sie sich die magischen Glöckchen und lässt all die wundersamen Geschenke verschwinden. Die eigentlichen Geschenke tauchen dann zuerst bei dem armen Jungen und dann bei zahllosen anderen Menschen auf, die sich köstlich über die unerwartete Segnung freuen dürfen.
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Inszeniert hat der Oscar-prämierte Regisseur Tom Hooper die Geschichte über Nächstenliebe und so hübsch, dass man sich noch nicht einmal dafür schämen muss, wenn man sentimental wird. Der britische Filmemacher hatte einst mit "The King's Speech" Kinobesucher:innen rund um die Welt große Gefühle entlockt.
Mit seinem letzten großen Film "Cats" legte er allerdings einen der größten Flops der Kinogeschichte hin. Dass Hooper es immer noch drauf hat, seinem Publikum Emotionen zu entlocken, beweist er mit dem Spot allemal. An Weihnachten 2024 dann eben im Dienste der Supermarkt-Kette Lidl.
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