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Supermarkt: Beliebtes Getränk schmeckt anders – Klimakrise ist schuld

Two women holding a gin and tonic and toasting during a music festival. High quality photo
Cocktailfans müssen jetzt stark sein: Euer Lieblingsdrink schmeckt womöglich bald anders.Bild: imago images / pabl0gallard0
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Klimakrise macht auch vor beliebtem Cocktail nicht halt

Das Wetter beeinflusst die Ernte, das wissen wir seit Jahrtausenden. Eine kleine Beere stellt milliardenschweren Unternehmen jetzt vor Herausforderungen.
20.06.2025, 07:1720.06.2025, 07:17
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Die Klimakrise betrifft jedes Leben auf der Erde, das dürfte niemanden mehr verwundern. Dass die Menschheit trotzdem weiter Öl ins Feuer gießt und sehenden Auges auf neue Katastrophen zuläuft, erklären sich Expert:innen unter anderem damit, dass klimaschädliches Handeln keine unmittelbaren Folgen hat, sondern verzögerte.

Manche öffnen außerdem erst dann die Augen, wenn sie im eigenen Leben ganz konkrete Effekte spüren. Zum Beispiel, wenn der Flug in den Sommerurlaub schon wieder wegen Waldbränden gecancelt wird oder wenn der eigene Keller wegen neuer Überschwemmungen jedes Jahr vollläuft.

Momente, in denen die Klimakrise hittet, gibt es viele – beim Schluck aus dem Cocktailglas würde man sie aber eher nicht vermuten. Doch wie Forscher:innen jetzt gezeigt haben, droht genau das.

Ein Forschungsteam vom International Centre for Brewing and Distilling (ja, das gibt es wirklich) an der schottischen Heriot-Watt University hat herausgefunden, dass veränderte Wetterbedingungen die Geschmacksstoffe in Wacholderbeeren beeinflussen – und die sind essenzieller Bestandteil von Gin.

Gin-Geschmack ändert sich durch die Klimakrise

In einer aktuellen Studie, die im Journal of the Institute of Brewing veröffentlicht wurde, heißt es:

"Ein nasses Erntejahr kann die Gesamtzahl der flüchtigen organischen Verbindungen in Wacholderbeeren im Vergleich zu einem trockenen Jahr um etwa 12 Prozent reduzieren. Dies hat direkte Auswirkungen auf die sensorischen Eigenschaften, die Gin nach Gin schmecken lassen."

Die Beeren haben genau wie Wein eigene regionale "Terroirs" mit unterschiedlichen Niederschlagswerten und Sonnenstunden. Für die Studie wurden Beeren aus diversen Regionen Europas (Albanien, Bosnien, Mazedonien, Montenegro, Serbien, Kosovo und Italien) sowie aus unterschiedlichen Erntejahren herangezogen.

Die Forscher:innen fanden heraus, dass Beeren je nach Region unterschiedliche chemische Profile aufweisen und sich diese Unterschiede auf die holzigen, harzigen, zitronigen und blumigen Noten des Gins auswirken können.

Durch das Wetter kommt dann ein weiterer Einflussfaktor hinzu: Wenn es viel regnet, müssen die Wacholderbeeren länger trocknen, was wiederum den Anteil an wasserlöslichen Elementen in den Beeren verändert – und damit auch den Geschmack.

Die Forscher:innen weisen darauf hin, dass all das vor allem für Hersteller zum Problem wird. Denn je nach Erntebedingungen kann sich das Geschmacksprofil verändern. "Für eine milliardenschwere Industrie, die sich zunehmend auf Konsistenz und Qualität für ihre anspruchsvollen Verbraucher konzentriert, stellt dies ein Risiko dar."

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